Gebärmuttersenkung und Atmung

Fragen zur CANTIENICA®-Methode für und während der Schwangerschaft. Training mit CANTIENICA® in YOGA FÜR SCHWANGERE. Training mit RÜCKBILDUNG MIT TIGERFEELING.
Antworten
Benita Cantieni
Beiträge: 3147
Registriert: 22. Januar 2009, 08:07
Kontaktdaten:

Re: Gebärmuttersenkung und Atmung

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe Meike

Nach 4,5 Jahren müsste die Stressinkontinenz behoben sein, wenn wenn wenn ... Ich habe dieser Tage mit einer Frau gearbeitet, die noch länger trainiert. Sie ist Musikerin und hat sich einen ganz bestimmten Atemstil angeeignet, in den Bauch und mit querer Muskelstütze. Doch sie war überzeugt, sie habe die C-Methode verstanden.

Ich sah sofort: Da staken alle horizontalen Weltbilder noch in den Knochen. Knie zu weit vorne. Als Folge das Becken gekippt. Als Folge Brustkorb verschoben. Und wenn sie musizierte, stellte sie ihren Brustkorb so vehement auf dem Becken ab, dass sie sich buchstäblich die Blase und das Rektum nach unten drückte.

Es gelang mir, sie zu motivieren, alles zu vergessen, was sie zu wissen glaubte. Wir arbeiteten an der Aufspannung, an der Ausrichtung an der Mittelachse, an der absoluten vertikalen Ausrichtung, in der Verschieben des Beckens nicht mehr möglich ist. Mit Stabilität im Torso und vertikaler Beweglichkeit in den Beckenhälften. Mit flügelleichten Armen. Mit den perfekt aufeinander abgestimmten Zwischenstockwerken Levator Ani und Zwerchfell.

Und siehe da. Keine Inkontinenz in den folgenden Tagen. Ich weiss (noch) nicht, wie es weiterging. Denn das ist die grösste Hürde mit der neuen Haltung: Sie wirklich zu verankern und eben auch aufgespannt hinter der Tochter auf dem Rad herzurennen.

Es gab hier vor kurzem zur Rektozele einen intensiven Austausch mit Magdalena, Sie finden ihn hier: viewtopic.php?f=47&t=12826

Kurzfassung: Ich beobachte immer wieder, dass Frauen das Beckenbodentraining zu weit vorne ansiedeln, Klitoris bis Damm, und "das hintere Becken", die Anussphincter, das Rektum im entsprechenden Hals des Levator ani vernachlässigen. Resultat sind Teilerfolge, wie Sie es schildern. Vielleicht bringt Sie meine Antwort an Magdalena darauf, wie Sie über das Anheben des Kreuzbeines (mit allen anderen Wirbeln) Richtung Kronenpunkt den Druck vom Rektum nehmen können. Das Rektum liegt ja im Levator ani-Stiel und dehnt und stützt die Hinterwand der Vagina.

Auch ein häufiges Muster: Die Sitzbeinhöcker werden nicht direkt gesteuert, sondern mit Druck aus den kleinen Gesäss- und tiefliegenden Hüftmuskeln. Oder aus dem Sehnenknotenpunkt über dem Caput commune. Das ist zwar intensiver spürbar als das fast autochthone Pulsieren der SBH, wie wir es anstreben, richtet indes die Beckenknochen eher H- statt V-förmig aus. Und aus einem H – ohne die Mittellinie – fallen die Organe leichter nach unten als aus einem Trichter-V. Auch die Erschütterungen der Blase sind grösser im H als im V, in dem durch diese V-Form der Levator ani höher gezogen und straffer gespannt wird.

Stellen Sie sich vor, dass Sie die Sitzhöcker aus dem Knochen oder aus dem Inneren, sozusagen aus der Knochenhaut zusammen ziehen. Oder arbeiten Sie mit den Hüftpfannen, statt den SBH. Ihre Instruktorin muss Ihnen das erklären und zeigen können.

Operation ... Ich kenne halt vor allem Fälle, in denen sie schief ging. Ich kenne allerdings so viele Fälle, bei denen etwas oder alles schief lief ...

Wenn Sie vorher sorgfältig trainieren, verläuft die Operation besser. Fitte Faszien, Muskeln, Gewebe und Nerven lassen sich leichter sortieren. Und nach der OP sofort weitermachen, das kann funktionieren. Doch wenn Sie nach der OP immer noch Druck auf Kreuzbein, Steissbein, ISG und als Folge auf Darm und Enddarm ausüben, wie ich es vermute, siehe Anfang, so bringt die OP bestenfalls kurzfristig Erleichterung. Sie wissen es besser als ich, die Folgen von Operationen werden nicht über lange Fristen verfolgt oder erfasst. Spätestens, wenn die Narben verheilt sind, hat das, was kommt, mit der OP angeblich nichts mehr zu tun ...

Und ja, an einer Einbettung meiner Methode in eine Studie bin ich sehr interessiert. Mir fehlt ja der akademische Unterbau. Alles, was ich an Studien auf eigene Rechnung und Initiative bisher versuchte, verlief im Sand.

Keine Ahnung, wie alt Sie sind, doch wünsche ich Ihnen, dass Sie im Frühling hinter Tochter und Kinderrad herflitzen. Und mit 80 immer noch ...

Herzlich, BC
MikaK
Beiträge: 9
Registriert: 6. Mai 2014, 22:57

Re: Gebärmuttersenkung und Atmung

Beitrag von MikaK »

Liebe Benita Cantieni,

jetzt trainiere ich schon 4,5 Jahre nach Ihrer Methode und bin schon an sehr vielen Stellen weitergekommen. Ich trainiere einmal die Woche im Studio, aber im Alltag täglich (beim Autofahren, im Sitzen bei der Arbeit und beim Gehen).

Was mir aber leider immernoch zu schaffen macht, ist die Streßinkontinenz. Das frustriert mich ungemein.

Ich würde einfach so gerne mal neben meiner 4jährigen Tochter herlaufen, wenn sie mit ihrem kleinen Fahrrad fährt.

Dass Ihre Methode effektiv ist, weiß ich spätestens seit letzter Woche, weil ich zur Nachkontrolle im Beckenbodenzentrum Berlin war. Meine Gebärmutter sei angeblich nicht mehr gesenkt - was eine massive Verbesserung zu 2011 ist. Allerdings habe ich weiterhin eine relevante Rektozele. Die Oberärztin dort hat mir eine Rektozelen-OP angeboten, bei der von intravaginal die dorsale Scheidenwand längs eingeschnitten wird, ein Längsstreifen entfernt, das Gewebe zwischen Vagina und Rektum von rechts und links zusammengerafft wird und die Wand der Vagina wieder verschlossen wird. 

Ich weiß ja, dass sie sagen, dass eine OP nur das Symptom, aber nicht die Ursache beheben kann. Das glaube ich tatsächlich auch. Aber glauben Sie, dass (vorausgesetzt, es gäbe keine Komplikationen) die OP bei der weiteren Selbstheilung des Körpers auch hinderlich sein könnte? Ich meine, ich würde auf jeden Fall weitertrainieren.

Ich leide einfach sehr unter der Stressinkontinenz, weil ich immer ein sehr agiler Mensch war und mich massiv in meiner spontanen Beweglichkeit und Schnelligkeit bzw. Fitness eingeschränkt fühle. Und wenn ich eine ausreichende Beckenbodenstärke erst mit 65 Jahren erreiche, dann brauche ich ja auch keinem Fahrrad mehr hinterherlaufen (naja, vielleicht habe ich dann Enkel, aber das ist ja unsicher :-) bisher ).

Ich bin Ärztin, habe lange in der Inneren Medizin gearbeitet und arbeite mittlerweile in der Psychosomatik. Seit ca. einem Jahr betreue ich schwerpunktmäßig Tinnituspatienten. Denen empfehle ich regelmäßig Ihr Programm, weil ganz viele Probleme mit dem Kiefergelenk und der HWS (und nicht nur das) haben und ich überzeugt bin, dass Probleme in diesem Bereich (wenn icht ein Hörsturz die Ursache ist) verantwortlich sind für den Tinnitus.

Ich habe schon öfter darüber nachgedacht, zu diesem Thema eine Studie durchzuführen. Wäre es denkbar, Ihre Methode in diesem Zusammenhang anzuwenden?

Mit freundlichem Gruß,

Meike
Benita Cantieni
Beiträge: 3147
Registriert: 22. Januar 2009, 08:07
Kontaktdaten:

Re: Gebärmuttersenkung und Atmung

Beitrag von Benita Cantieni »

Hallo Meike

Es kann nicht sein, dass durch die Übungen Inkontinenz ausgelöst wird. Was und wie Sie es beschreiben, klingt für mich nach Ejakulat.

Die Übung mit gegrätschten Beinen in der Luft ist nur insofern speziell, als Sie eben üben, den Levator Ani auch in dieser speziellen Position bewusst entspannt zu halten und gleichzeitig mit ihm zu pulsieren. 

Die Lust auf Sex ... hm. Meine Methode kann die Lust am Sex steigern. Die Libido an sich hängt von vielen anderen Faktoren ab. Vielleicht checken Sie mal Ihre Hormone bei Ihrer Gynäkologin, Ihrem Gynäkologen. 

Die übrigen Fragen besprechen Sie bitte mit Lena, dafür bezahlen Sie die Dienstleistung, ich kann das von Ferne nicht leisten. Sie haben inzwischen auch eine gute Selbstbeobachtung entwickelt und spüren, wie alles mit allem zusammenhängt. Schön. Ich gratuliere. 

Gruss, BC
MikaK
Beiträge: 9
Registriert: 6. Mai 2014, 22:57

Re: Gebärmuttersenkung und Atmung

Beitrag von MikaK »

Liebe Susanne, liebe Benita


vielen Dank für die Antwort, die ich seltsamerweise erst jetzt gefunden habe. Inzwischen habe ich Folgendes herausgefunden:

1.) ich glaube, Sie haben recht mit dem Übergangsstadium.  

2.) mittlerweile habe ich bemerkt, dass die ursprüngliche Ursache am ehesten meine (ganz oben geschilderte) große Rücken-Op vor 15 Jahren ist. Davon habe ich eine große diagonal verlaufende Narbe unterhalb des linken Rippenbogens davongetragen. Nun habe ich festgestellt beim Blick in den Spiegel, dass mein Oberkörper durch diese Schwachstelle im Verhältnis zum Unterkörper nach rechts verdreht ist. Das hat dazu geführt, dass einerseits der rechte Psoas total verkürzt ist, anderseits aber alle Muskelgruppen verkürzt sind, die den hinteren Beckenkamm mit der WS verbinden. In Kombination mt dieser Fehlhaltung und einem wunderschönen Rundrücken fügt sich hervorragend der beginnende Hallux des linken Fußes ein. Vorher konnte ich mir das nie erklären, warum nur die linke Seite davon betroffen ist. Nun dehne ich zusätzlich zu den Übungen diese Muskelgruppen gesondert, und siehe da - Monate später - wird es wirklich seeeeehr viel besser. Mittelerweile fühlt sich das auch ganz anders an, wenn ich auf dem Rücken liege, als ob das Becken ganz weich und flach wäre und sich an den Boden anschmiegt. Erfolge also auf diesem Gebiet. 

Erfolge auch in puncto Tinnitus. Mit zusätzlicher osteopathischer Unterstützung von Lena Schneidewind, die mein Kiefergelenk zweimal behandelt hat, ist mein schmerzhaftss Kieferknacken verschwunden. Der Kiefer schwankt immernoch zwischen verschiedenen Positionen, und ich merke es gibt noch Verbesserungspotential. Aber manchmal ist auch der Tinnitus komplett verschwunden, und es herrscht herrliche Ruhe. 

Was mich nun umtreibt, ist eine Problematik beim Sex. Meine Orgasmusfähigkeit läßt zum Einen stark zu wünschen übrig, auch wenn ich häufiger die Übung in Rückenlage mit gespreizten Beinen mache. Kein wesentlicher Erfolg bislang. Zum anderen habe ich in letzter Zeit einige Male ganz plötzlich das Gefühl gehabt, dass ich Wasserlassen müßte, fast reflektorisch. Einmal habe ich auch geringfügig Flüssigkeit verloren. Das hat mich vor dem Hintergrund der bestehenden Streßinkontinenz total geschockt, weil das vorher noch nie passiert ist. Das Komische daran ist, dass ich keinerlei Probleme habe in Positionen, die (bei falscher Körperhaltung) mehr Druck erzeugen sollten. Es tritt unerwartet eher bei Entspannung auf. Ich wollte mal nachfragen, ob Sie sowas schon mal gehört gaben. Ich habe mich im Netz dazu informiert und habe erfahren, dass häufig auch eine weibliche Ejakulation mit Streßinkontinenz verwechselt wird, da das Sekret auch aus der Harnröhre austritt. Gleichzeitig habe ich nämlich auch das Gefühl, nach langer Zeit wieder ein viel feuchteres Scheidenmileu zu haben - vergleichbar mit dem Zustand vor der Geburt meines ersten Kindes. Ich habe nun einfach Sorge, dass ich falsch trainiere - vielleicht die äußere oder mittlere Schicht zu stark (ich kann das nicht immer wirklich unterscheiden, weil durch die Senkung bei fast allen Übungen ein Gefühl entsteht, dass "Alles" hochgezogen wird. Insbesondere beim Bauchnabelkreuz). Wie kann ich das prüfen. Haben Sie eine Idee?

Mit den besten Grüßen,

Meike
Cimicifuga
Beiträge: 8
Registriert: 11. Oktober 2013, 19:46

Re: Gebärmuttersenkung und Atmung

Beitrag von Cimicifuga »

<p class="codeStyle">Liebe Susanne,

vielen Dank hierfür:
Susanne N. hat geschrieben:Ich habe dem Zwerchfell für mich mal den Namen "Schwebschirm" verpasst, statt Fallschirm, denn man kann sich ja vorstellen, dass es sich fallschirmartig aufbläht und ausbreitet. Aber "Fall" mochte ich nicht, weil das zu sehr "nach unten" evoziert, und das Ganze soll ja hoch, hoch, hoch.
   

Das ist genial! You made my day :-)


LG

Cimicifuga
Susanne N.
Beiträge: 194
Registriert: 27. April 2009, 09:11

Re: Gebärmuttersenkung und Atmung

Beitrag von Susanne N. »

Liebe Meike,
MikaK hat geschrieben: Die entstehen vor quasi über Nacht - wenn ich ins Bett gehe, ist das ISG frei, wenn ich aufwache, ist die Blockade zurück.

Das klingt ein bisschen nach einer Symptomatik, die mich vor etlichen Wochen befiel - quasi aus dem Nichts. Teilweise schlimme Schmerzen "irgendwo da an den Kreuzbeingelenken" (auch links), die aber über Tag mit redlich praktizierter Cantienica-Spannung wieder fast weggingen. Irgendein Nerv wurde da gequetscht, es war so ein dauerhaftes "Musikantenknochen-Gefühl", ziemlich eklig. Ich hatte zwar ziemlich ungleiche Beckenhälften, auch ein "zu kurzes Bein" und noch etliche andere Schiefheiten im Körper vor meinem "cantienischen" Leben, aber keine IGS-Blockaden und Ähnliches, weder bevor ich die Methode kennenlernte, noch seit ich sie praktiziere. Drum fragte ich mich auch: He, wo kommt das denn jetzt plötzlich her? Ich hatte aber immer das untrügliche Gespür, dass es irgendein Durchgangsstadium auf dem Weg meiner "Entwicklung und Entfaltung" ist. Dachte mir dann: Du bist jetzt jahrzehntelang mit schiefen Knochen durch die Gegend gewackelt. Wie kannst du da erwarten, dass die in einem (noch temporär, da noch nicht komplett verankert) "aufgezogenen" Zustand an Stellen, wo es naturgemäß eng zugeht - eben an den Kreuzbeingelenken - nahtlos zueinander passen? Ich hatte ganz stark den Eindruck, der Nerv muckt jetzt, weil sich da Knochen neu anordnen wollen und er nicht so recht weiß, wo er sich in dem Ganzen jetzt unterbringen, sein neues Plätzchen finden soll.

Inzwischen ist der Schmerz fast komplett weg, und er ging parallel zu einer immer besser werdenden (und von mir präziser wahrgenommenen) Beckenschaufel-Aufrichtung peu à peu zurück. Manchmal meldet sich der Nerv noch mit einem Kitzeln und pelzigen Kribbeln im linken Bein, und zwar lustigerweise oft dann, wenn ich mich mal in aufrechter Position ganz genau um eine optimal aufgespannte Haltung kümmere. Ich spüre dann, wie die Beckenschaufel, die linke, die im Alltag sowieso immer noch "wegfitzeln" will, sich aufrichtet, Länge reinkommt in das Ganze, aber genau dann meldet sich der Nerv mit Geprickel. Inzwischen sage ich mir: Der will mir sagen, dass ich auf dem richtigen Weg bin, weiter so, beharrlich dranbleiben! Denn er meldet sich ja mit immer weniger Verve, also kann es so falsch nicht sein, was ich tue. Und von einer allgemeinen Mobilisierung und insgesamt mehr Wohlgefühl im Bereich der Beckenschaufeln ist das Ganze ja begleitet, das beobachte ich ja sehr genau. Bisher hat es jedenfalls keinen Rückfall mehr gegeben, ich habe eher den Eindruck, auf jedem etwas schmerzfreieren Niveau stabilisiert sich die Lage und ich kann von dort aus weitermachen.

Mir hat es geholfen, extrem auf das Zwerchfell zu achten (was bin ich froh, dass ihr Cantienicaner seine Wichtigkeit entdeckt habt, denn erst das hat mich richtig weitergebracht!) und das Bauchnabel-X zwischen den Beckenoberrändern und den unteren Rippen immer wieder abzurufen und so gut wie möglich zu halten. Wenn Sie selber einen Kurs besuchen, sollten Sie das wohl kennen. Also alles, was auch Benita schrieb: den "gesamten Apparat" immer wieder auseinanderbringen mit Hilfe des Zwerchfells, den Brustkorb vom Becken wegbringen. Ich habe dem Zwerchfell für mich mal den Namen "Schwebschirm" verpasst, statt Fallschirm, denn man kann sich ja vorstellen, dass es sich fallschirmartig aufbläht und ausbreitet. Aber "Fall" mochte ich nicht, weil das zu sehr "nach unten" evoziert, und das Ganze soll ja hoch, hoch, hoch.

Vielleicht helfen meine Gedanken? Dranbleiben ist schon richtig und wichtig und zu lernen, die "gute" von der "schlechten" Haltung zu unterscheiden und zur Herbeiführung der guten das entsprechende Handwerkszeug zu bemühen.
MikaK hat geschrieben:Ist der Beckenboden der sensibelste Part, der am meisten Zeit benötigt?

Ihr gesamter Körper braucht die Zeit, die er braucht. Wenn es an einer Ecke darin mal "weitergeht", dann folgen bald andere. Dann gibt es wieder kleine oder größere Rückschläge. Ich habe gelernt, das als Wink zu betrachten, die gesamte "Körperlandkarte" mal wieder eingehender zu studieren, um dahinterzukommen, wo die wirklich guten Wege langgehen, wo ich Sackgassen ausweichen kann.

Betrachten Sie es einfach als spannende Reise zu einem wunderbaren Ziel. :-) Viel Spaß beim Entdecken und Erkunden weiterhin!

Susanne
Benita Cantieni
Beiträge: 3147
Registriert: 22. Januar 2009, 08:07
Kontaktdaten:

Re: Gebärmuttersenkung und Atmung

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe Meike

CANTIENICA®-go!-Workshop ist eine sehr gute Idee. Denn wenn Sie beim Gehen und Laufen Druckgefühl nach unten haben, so kommt das ausschliesslich davon, dass Sie – Sie! – eben Druck von oben nach unten ausüben. Machen. Verursachen. Durchbrechen Sie dieses Muster, so erleben Sie quasi eine "Spontanheilung".

Und schminken Sie sich die Illusion ab, eine Operation mache Sie zur "trockenen Läuferin". Ich kenne niemanden, absolut niemanden, der oder die nach einer Beckenbodenoperation auf Dauer besser dran ist als vorher. Weil Operationen eben nicht die Ursache beheben, sondern nur das Symptom.

Die Ursache für Ihre Beschwerden am Skelett ist Ihr – Sie ahnen es, Ihr! – Gebrauch Ihres Körpers.

Relativ kurz angebunden aus Berkeley/San Francisco. Was ich hier innerhalb von vier Tagen mit den acht Teilnehmer/innen des ersten Diplomkurses erlebe, stärkt meinen Mut, kurz angebunden Tacheles zu reden: Verändern Sie Ihre Glaubenssätze, so verändert sich Ihr Körper. Sofort. Innerhalb von Minuten. Einfach nur Hirn, Herz und Hände öffnen, um das Körpergerechte zuzulassen.

Viel Spass im go!-Workshop. Ich bin hier gerade auf Entzug und werde, sobald ich wieder zuhause bin, die Küsnachter Tobel durchpflügen, bis die Knochen jodeln.

Herzlich, BC
MikaK
Beiträge: 9
Registriert: 6. Mai 2014, 22:57

Re: Gebärmuttersenkung und Atmung

Beitrag von MikaK »

Liebe Frau Cantieni,


nach einiger Zeit doch noch mal ich. 

Mittlerweile habe ich gelernt, wie ich mich durch Übungen in der Rückenlage von meiner linksseitigen ISG-Blockade befreien kann. Allerdings ist das zum Teil ein langwieriger Prozess, und ich frage mich, wie es zu den rezidivierenden Blockaden kommt. Die entstehen vor quasi über Nacht - wenn ich ins Bett gehe, ist das ISG frei, wenn ich aufwache, ist die Blockade zurück. Ist das durch die Kieferproblematik verschuldet? Oder haben Sie noch einen Denkanstoß, worauf ich noch besonders achten könnte. 

Einen länger bestehenden Stopp gibt es auch immer noch im Hinblick auf die Senkungsbeschwerden - ich kann immernoch keinen Dauerlauf (also: mehr als Gehen) ohne Beschwerden/Druckgefühl absolvieren. Ich muß aber tatsächlich richtig/effektiv trainieren, sonst gäbe es in so vielen anderen Körperregionen keine Besserungen der Symptome. Ist der Beckenboden der sensibelste Part, der am meisten Zeit benötigt? Trainiere jetzt seit 10 Monaten. Vielleicht sollte ich mich doch operieren lassen? Wie viel Zeit, meinen Sie, sollte jch noch investieren? Ich will nicht für immer so weiterleben - ich möchte so gerne wieder frei rennen können...

So, nach den Klagen nun nochmals eine Erfolgsmeldung: das Treppenlaufen funktioniert immer leichter. Vor einem Jahr noch (3 Jahre nach der ersten Geburt) habe ich mich mühevoll zwei Etagen die Treppe hochgekämpft und oben gepustet, wie ein Maikäfer. Habe daraufhin sogar eine Lungenfunktionsdiagnostik und eine Echokardiographie machen lassen, weil ich mir das Alles nicht erklären konnte. Mittlerweile laufe ich die gleichen Treppen mit Kind im Tragetuch annähernd leichtfüßig und ohne Schmerzen hoch. 

Am Samstag mache ich übrigens einen Cantienica-Go-Workshop. Freue mich schon. 


Einen schönen Herbst wünscht

meike
MikaK
Beiträge: 9
Registriert: 6. Mai 2014, 22:57

Re: Gebärmuttersenkung und Atmung

Beitrag von MikaK »

Liebe Frau Cantieni, 

Jetzt habe ich Ihre Antwort in dem Moment gefunden, als ich Ihnen gerade schreiben wollte, dass das Rätselraten ein Ende hat: "Vertikalzauber" hat offenbar gestern unerwartet eine offenbar mindestens jahrelange Blockade im linken ISG gelöst, und seit diesem Moment ist alles anders. Kein Fersenrumsen mehr - ich schwebe quasi über den Boden, ein unglaubliches Gefühl! Das ist sie, die Leichtigkeit, die ich mir nicht vorstellen konnte, bevor sie da war... Bin wie euphorisiert!

Jetzt geht es an HWS und Kiefer, hoffe ich...

Danke für Ihre Methode, die mein Leben seit 7 Monaten immer leichter macht.

Gruß, Meike
Benita Cantieni
Beiträge: 3147
Registriert: 22. Januar 2009, 08:07
Kontaktdaten:

Re: Gebärmuttersenkung und Atmung

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe Meike

1
Gut möglich, dass die "fallende Ferse" und die Steifheit am Übergang Lendenwirbel zu Brustwirbel zusammenhängen. Weitermachen mit den vertikalen Bewegungen der Beckenhälften, Vertrauen und Halt finden, die horizontalen Strukturen an Bauch und Rücken loslassen.

2
Wahrscheinlich arbeitet das Zwerchfell noch nicht optimal und es besteht noch Druck von oben nach unten. Abstand zwischen Becken und Brustkorb vergrössern, die Brustwirbelsäule zusammen mit dem Brustbein mobilisieren, damit der Kreuzgang sich entfalten kann. – Es misst sich ja jede meiner Übungen am Kreuzgang.

3
Vor dem Loslaufen: Arme, Hände in den Hochturm, optimal aufspannen, Beckenhälften mobilisieren, Brustwirbelsäule drehen und schon sind Sie im Kreuzgangmodus.

Wünsche weiterhin viel Erfolg und Freude an der Entdeckung Ihres Körpers, BC
MikaK
Beiträge: 9
Registriert: 6. Mai 2014, 22:57

Re: Gebärmuttersenkung und Atmung

Beitrag von MikaK »

Liebe Frau Cantieni,

ich habe einige Zeit gebraucht, um Ihre Anmerkungen bzw. Empfehlungen in ihrer Absolutheit anzunehmen und zu verinnerlichen. Ich trainiere jeden Tag weiter und ernte dafür regelmäßig neue Erkenntnisse. Mittlerweile habe ich kaum noch Senkungsbeschwerden beim strammen Gehen und spüre bei vielen Übungen, wie die Organe des kleinen Beckens regelrecht hochgezogen werden. Das ist wundervoll! Und Sie hatten natürlich völlig recht - jetzt will ich auch die vertikale Mobilität... Ich habe mir jetzt das dritte Buch von Ihnen gekauft, das vom Laufen. Übe fleißig, aber es gibt neben einigen anderen Baustellen, an denen ich arbeite (Plattfüße, Beckenringlockerung, Atmung usw.) vor allem ein wesentliches Problem, bei dem ich kaum Fortschritte erziele. Ich habe Hoffnung, dass Ihnen das vielleicht geläufig ist ubd Sie mir einen Tipp geben können: beim Gehen (auch barfuß) habe ich das Gefühl, als ob die Fersen des in der Luft befindlichen Beines zu kurz sind, wenn ich sie aufsetzen möchte. Es fühlt sich an, als würde ich in hart in ein Loch fallen (vergleichbar: ich auf einen Stuhl setzen wollen, dessen Sitzfläche tiefer als erwartet ist und auf die man dann plumpst). Durch meine vorherige Fehlhaltung - nach vorne geneigt - habe ich die Füße vollkommen anders gesetz. Aufgefallen ist mir auch, dass ich - vielleiicht als Ergebnis meiner WS-Versteifung auf Höhe Th12/L1 - nicht automatisch den Kreuzgang gege, sondern mir das hart erarbeiten muß. Kann es damit zusammenhängen?

vielen Dank für Ihre Methode,

meike
Benita Cantieni
Beiträge: 3147
Registriert: 22. Januar 2009, 08:07
Kontaktdaten:

Re: Gebärmuttersenkung und Atmung

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe Meike

1
Die Füsse werden überhaupt nicht belastet, das Wort existiert nicht in meinem vivatomischen Vokabular. Die Füsse schweben auf zwei Punkten, und zwar Fersenmitte und Grosszehengrundgelenk. Betonung auf schweben.

2
Statt die Aussenseite des Fusses die Innenseite zu "belasten" heisst demnach, eine Fehlhaltung für eine andere Fehlhaltung einzutauschen.

3
Der Körper trägt sich selbst an der Mittelachse. Es gibt keine Last zu tragen. Wenn Sie diesen zentralen Punkt verstehen, spannt sich die LWS selber auf, von unten nach oben, einfach nur schon durch die Ausrichtung.

4
Die "ein, zwei Übungen" zur grundlegenden Ausrichtung des Körpers finden Sie in jedem Buch als Grundpositionen. Die müssen zu Ihrer "neuen" Natur werden. 24 Stunden am Tag. Die Umstellung ist anspruchsvoll, weil wir so an Gewohnheiten hängen. Danach wird es leicht, einfach nur leicht, unvorstellbar leicht und angenehm.

5
Der Schalter für diesen Paradigma-Wechsel in der Betrachtung und Ausrichtung des menschlichen Körpers sitzt im Kopf. Da müssen Sie alles ausräumen, was Sie über Haltung zu wissen glauben. Bücher neu lesen, in den den Lektionen neu zuhören, direkt mit dem Körper hören. Und falls die Instruktorin oder der Instruktor wirklich von "Fussinnenseite belasten" spricht, Geld zurück verlangen und zu einem anderen CANTIENICA®-Instruktor wechseln ...

Gruss, BC
MikaK
Beiträge: 9
Registriert: 6. Mai 2014, 22:57

Re: Gebärmuttersenkung und Atmung

Beitrag von MikaK »

Liebe Frau Cantieni, 


aktuell habe ich einen Rückschlag zu verzeichnen. Relativ plötzlich ist mein Beckenboden wieder deutlich schlechter dran - das frustriert mich enorm.  Ich frage mich nun, ob ich etwas falsch mache, oder ob sich durch das Training nun die Problemschwerpunkte verschoben haben. Aktuell hatte ich immer mehr gelernt, die Füße statt auf den Außen- mehr auf den Innenseiten zu belasten. Auch die BWS ist schon ziemlich gut aufgerichtet. Allerdings habe ich nun einen Schmerz in der LWS (Stauchung?) entwickelt und bemerke einen Schmerz am Ursprung der OS-Adduktoren (den ich jahrelang nach der ersten Geburt hatte, der aber nun seit dem Training zwischenzeitlich gut im Griff war). Nachts habe ich häufiger wieder einen brennenden Schmerz in der Symphyse so in dr zweiten Nachthälfte. 

1.) Können Sie sich darauf einen Reim machen aus der Ferne?

2.) bestimmt können Sie mir aus Ihren Büchern ein oder zwei Übungen empfehlen - insbesondere für die LWS. Meine Trainerin hat mir zwar eine genannt, aber mit der komme ich schlecht zurecht. Ich glaube, da es sich um das ehemalige OP-Gebiet handelt, habe ich (durch Atmen) dort schlechteren Zugang, und es gelingt mir nicht, die LWS aufzuspannen


Herzlichst, 

Meike
Benita Cantieni
Beiträge: 3147
Registriert: 22. Januar 2009, 08:07
Kontaktdaten:

Re: Gebärmuttersenkung und Atmung

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe Meike

Aaaah. Sie sind auf dem Weg! Gratuliere! Noch dazu mit einer Ungeduld, die selbst meine übertrifft! ;-)

Generell: "Es hat" sich nie. Ich entrümple mein Skelett seit 20 Jahren und entdecke immer Subtileres. Diese Reise endet nie. Das dramatische Knacksen und Wirbeln legt sich irgendwann, dann hören Sie die Knochenzellen singen.

Ich bin nicht sicher, ob es läger dauert. Es geschieht ja offenbar das Gegenteil. Sie erobern Ihr Zwerchfell und die Brustwirbelsäule ja gerade im Eiltempo zurück.

Damit ich Ihnen jetzt nicht noch ein Buch aufschwatzen muss (es wäre meine Lieblingsbuch, "Tigerfeeling – Das Rückenprogramm", von mir eigentlich "Tigerfeeling für 100 Jahre Körperglück" getauft), hänge ich eine Abbildung des Zwerchfells im Brustkorb rein.

Anschauen und vorstellen, dass die Schleife intakt ist und sich bei jedem Atemzug hebt und das ZF wie einen Fallschirm im Körper aufrichtet und ausdehnt. Die gleiche Aufrichtung entsteht auch hinter dem Brustbein, da gibt es auf gleicher Höhe einen sternförmigen Muskel, der das Brustbein und die Zwischenrippenmuskeln dehnt. Atmen Sie vorne und hinten "deckungsgleich", mit wohlgesetzten Schultergelenkteilen, so entlastet das die Halswirbel.

Aus dieser "beatmeten Länge" im Zentrum des Körpers die Übungen mit drehender BWS machen und weiterhin staunen, was passiert.

Als nächstes werden Sie wohl die vertikale Mobilität der Beckenhälften zurück erobern wollen. So geraten von weitem ...

Gruss, BC

Illu: Das knallrote Eingefärbte ist das Zwerchfell. Wichtig für Sie ist die Schleife, die es am Stamm bildet. Nach unten verlaufen Muskeln in kraftvolle Sehnen, nach oben ist die Schleife offen, also dehnbar.
Dateianhänge
Illustration Ernst Gamper, Zürich
Illustration Ernst Gamper, Zürich
MikaK
Beiträge: 9
Registriert: 6. Mai 2014, 22:57

Re: Gebärmuttersenkung und Atmung

Beitrag von MikaK »

Liebe Frau Cantieni,


vielen Dank für Ihre rasche Antwort.

Es ist wirklich unglaublich. Ich trainiere jeden Tag, und es stellen sich fast täglich neue positive Veränderungen ein. Aktuell stelle ich fest, dass sich mein Gangbild ändert und ich Hornhaut an den Füßen verliere. Vor einigen Tagen hat es laut gekracht - seither steht mein Kiefergelenk anders, aber komfortabler.

Tatsächlich klappt es auch mit der Atmung besser, allerdings noch nicht zufriedenstellend. Laut OP-Bericht ist zumindest das Zwerchfell durchtrennt und zuletzt adaptiert sowie der Nervus phrenicus mobilisiert worden Demnach gehe ich davon aus, dass das wirbelsäulennah geschehen ist - woanders ergäbe es ja keinen Sinn. Inwieweit würde das meine Übungen beeinflussen müssen - oder meinten Sie lediglich, dass sich Erfolge langsamer einstellen werden?

Seit zwei Tagen "knistert" es so gruselig in meiner HWS, deren Beweglichkeit im gleichen Zeitraum auffällig zugenommen hat. Ich glaube, seit vielen Jahren eine Blockade auf Höhe von C4 zu haben - es fühlt sich so an, als ob der Dornfortsatz nach links aus der Reihe tanzt. Die Stelle ist auch druckempfindlich. Kann sich durch das Training so eine langjährige Fehlstellung plötzlich lösen, oder was kann es damit auf sich haben? 

Herzlichen Gruß und Dank von einer immer aufrechteren

meike
Benita Cantieni
Beiträge: 3147
Registriert: 22. Januar 2009, 08:07
Kontaktdaten:

Re: Gebärmuttersenkung und Atmung

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe Meike

2
Das Zwerchfell ist als Zwischenstockwerk im Hochhaus Mensch genau so wichtig wie der Levator Ani (Beckenboden). Wer das ZF beim Einatmen absenkt, statt anhebt, drückt bei jedem Atemzug die Organe nach unten und schwächt den Beckenboden. Lachen, Husten, Niesen müssen (können) vom ZF abgepuffert werden, wenn es optimal trainiert und benutzt wird. Führt mich zu

1

Wurde bei Ihrer Tumoroperation die Hiatusschleife abgetrennt, mit der das ZF innen an der Wirbelsäule angemacht ist, so haben Sie tatsächlich ein grosse Herausforderung zu meistern. Diese Sehnen und Muskeln sind das absolute Zentrum des Körpers, die Mitte von oben und unten und vorne und hinten.

0

Sie beobachten sich furchtlos, das ist eine exzellente Voraussetzung für wundersame Erfolge. Ich kann Ihnen auch Übungen auf den Leib schneidern, das ist eigentlich meine absolute Lieblingsarbeit, doch kann ich das nicht "blind" von weitem. Sprechen Sie Ihre Trainerin oder Ihren Trainer an, hat sie oder er Goldstatus, kann er/sie Ihnen zeigen, mit welchen Atem- und Dehnübungen Sie Ihr ZF aufspüren können. Die unendlich vielen Übungen für die Beweglichkeit der Brustwirbelsäule in meiner Methode mobilisieren und aktivieren genau die Stelle, an der das ZF angemacht ist. (Dafür bezahlen Sie den Trainer, die Trainerin doch ...)

3

Im März entbunden. CANTIENICA®-Training seit zwei Monaten. Sie schreiben von Aha-Erlebnissen und Veränderungen. Freuen Sie sich an den Erfolgen und machen Sie weiter. Nur Ihr Körper weiss, wie lange es dauert, bis die Gebärmutter am vorgesehenen Platzt sitzt und die Blase völlig entlastet ist. Jede Aussage meinerseits wäre pures Raten. Stillen Sie? Dann verlangsamen die Stillhormone die Festigung, Sie werden nach dem Abstillen spüren, was das Training bringt. Steht alles in "Tigerfeeling für die Rückbildung". Und zusätzliche Übungen für federleichtes Gehen finden Sie in "Laufen mit Tigerfeeling".

Gruss, BC
MikaK
Beiträge: 9
Registriert: 6. Mai 2014, 22:57

Gebärmuttersenkung und Atmung

Beitrag von MikaK »

Liebe Frau Cantieni,


Ich bin 34 Jahre alt, und seit der Geburt meiner 1. Tochter vor drei Jahren leide ich an einer Gebärmuttersenkung mit Streßinkontinenz. Allerdings meine ich, Indizien für eine beginnende Blasenschwäche auch bereits vorher bemerkt zu haben. Weiterhin hatte ich das Gefühl, als ob meine Femurköpfe plötzlich falsch in  den Gelenkpfannen säßen und konnte nur mühevoll Treppen steigen und eigentlich nicht aus der Hocke aufstehen, ohne mich an etwas mit den Armen hochzuziehen. Erschwerend kam hinzu, dass ich in Rückenlage das Gefühl hatte, meine Beckenschaufeln fallen auseinander. In beiden ISG hatte jch jn Rückenlage solche Schmerzen, dass ich die Beine schmerzbedingt beispielsweisenicht isoliert voneinander vom Boden abheben konnte.

Meine Körperhaltung war  (bzw. ist noch) katastrophal - angefangen von Plattfüßen (Ausgleichsbewegung ist bei mir ein Kippen auf die Fußaußenkante) mit Knieschmerzen über gekipptes Becken, eingefallene Schultern und Rundrücken mit Steilhals. Nachts knirsche ich mit den Zähnen und schnarche seit der Schwangerschaft, wenn ich keine Beißschiiene trage. Offensichtlich trägt auch die Beschaffenheit meines Bindegewebes zu der Symptomatik bei (Cellulites an diversen Körperstellen usw).

Anfang März 2014 habe ich meine 2. Tochter geboren und einige Monate zuvor Ihre Methode entdeckt. Seither trainiere ich 2x pro Woche im Studio und mit dem Beckenbodenbuch fast täglich zu Hause. Das Rückbildungsbuch habe ich jetzt bestellt. Seit Beginn des Trainings habe uch ein Aha-Erlebnis nach dem anderen und fühle mich täglich besser. Vieles hat sich deutlich gebessert: meine Haltung ist aufrechter, die Schmerzen in den ISG verschwunden, icb ch kann seit wenigen Tagen leichter gehen und das erste Mal seit drei Jahren wieder aus der Hocke aufstehen, ohne das Gefühl zu haben, dass ein Tonnenschweres Gewicht auf mir lastet. Im Spiegel beobachte ich eine dezente Verbesserung von Rektozele und Zystozele, so dass ich indirekt ein Verbesserung der Gebärmuttersenkung vermute. Für all das schon möchte ich Ihnen an dieser Stelle danken. 

Was mich frustriert, ist, dass ich beim Gehen bisher kaum eine Verbesserung des "ich müßte mal Pipi"-Gefühls bemerke. Noch stille ich voll, die Rückbildung ist noch im vollen Gange. 1. Frage an Sie: Wie lange denken Sie, muß ich auf Erfolge warten. Diverse Beckenboden-Koryphäen, die ich bereits vor dem Kontakt mit Ihrer Methode aufgesucht habe, meinen, dass ich aufgrund des objektiv schlechten Bindegewebes nicht um eine OP herumkomme...

2. Frage an Sie: Sie schreiben, dass Organsenkung viel mit der Atmung zu tun habe. Tatsächlich habe ich bemerkt, dass ich fast ständig in den Bauch atme. Im Training fällt mir das Atmen in den Brustkorb sehr schwer, insbesondere das Ausatmen. Ich habe das Gefühl, in sagittaler Richtung ein- und in transversaler Richtung auszuatmen. Und muß mich enorm konzentrieren, überhaupt weiterzuatmen. Im Alter von 20 Jahren hatte ich auf der Höhe Th12/L1 eine Tumor-OP mit operativem Zugang von hinten und vorne (eine Zweihöhleneingriff über Bauchraum um Brustkorb mit großer Narbe über dem Rücken und Bauch). Im Rahmen der OP wurden die beiden Wirbelkörper versteift. Hier sitzt ja bekanntlich das Zwerchfell. Kann das der Grund für meine Schwierigkeiten bei der Atmung sein? Wenn ja, was können Sie mir vielleicht für ejne besonders gute Übung empfehlen zusätzlich zu der Aufspannung, die ohnehin im Training immer mit angestrebt wird?

Herzlichen Dank  für Ihre Bemühungen im  Voraus,

meike
Antworten