Training statt Zahnspange u.a.

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Susanne N.
Beiträge: 194
Registriert: 27. April 2009, 09:11

Re: Training statt Zahnspange u.a.

Beitrag von Susanne N. »

Hallo Hermione-Julia (Harry-Potter-Fan?? ;-)) )

Hermione hat geschrieben:Vielleicht klappt es aber auch je nach Geld- und Zeitressourcen auch schon früher mit der "Beckenbodentraining-Ausbildung", worauf ich große Lust hätte.

Ich kann aus interessierter Laiensicht nur zuraten, die C-Methode - eigentlich sag ich fast lieber C-Philosophie - ins Yoga-Lehren zu integrieren. Fast klingt mir das aber auch schon wieder zu schwach und zu sehr nach "Das peppt Ihren Yoga-Unterricht auf" oder so. Eigentlich ist es eher umgekehrt: Cantienica bildet sozusagen ab, wie wir muskel- und knochenmäßig ticken bzw. nach Naturbauplan ticken sollten, und weist uns dahin den Weg. Ist also die Basis, und Yoga ist der Pepp, einer von vielen Pepps sozusagen, die anderen wären dann Tanzen, Singen, Musizieren und was weiß ich nicht noch, wozu man seinen Körper so verwenden kann. Die Liste ist ja endlos.

Ich habe jahrelang Yoga gemacht, mit großer Freude, und gedacht, ja, das ist es! Am Anfang hatte ich auch sofort enorme Verbesserungen in puncto Körperwahrnehmung, Tiefenmucki-Aktivierung, Verfeinerung des Atems usw. Die Knackpunkte - muckendes Knie, Luftproblem bei Schulterstand usw. - stagnierten aber auf Dauer. Als ich die C-Methode entdeckt habe - lustigerweise über meine Yogalehrerin, die ich immer wieder bat, was explizit für den BB zu integrieren - wusste ich: Das ist es, was du brauchst, und dann ist Yoga auch mehr, als es dir scheint!

Auch wenn ich jetzt bei C gelandet bin: Die langjährig eingeübte Yoga-Philosophie und Pranayama, soweit ich sie verstanden habe, nehme ich mit, und ich finde, es gibt da verdammt viele Überschneidungen zwischen beiden Ansätzen. Ich habe natürlich nicht die allerletzte Ahnung dazu, Yoga ist ja ein weites und interessantes Feld (und mancher Yoga-Guru wird ob meiner Einlassungen vielleicht jetzt indigniert den Kopf schütteln, weil wir ja alle gerne an unseren Weisheiten festhalten und die uns nicht von irgendwelchen anderen Leuten abspenstig machen lassen wollen).

Jedenfalls: Wenn nochmal Yoga in meinem Leben, dann nur noch mit Cantienica-Körperschläue!

Grüße

Susanne
Susanne N.
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Registriert: 27. April 2009, 09:11

Re: Training statt Zahnspange u.a.

Beitrag von Susanne N. »

Hallo Hermione,

das Luftproblem bei Umkehrhaltungen im Yoga kenne ich auch gut! Ich mache im Moment kein Yoga (sondern nur Cantienica), aber wenn ich dann mal zwischendrin auf dem Wohnzimmerteppich aus Jux und Dollerei in den Schulterstand gehe (was dank besserer Aufspannung des gesamten Torsos jetzt sowieso viiiiiiel leichter geht als früher), dann habe ich das Problem jetzt auch nicht mehr - oder nicht mehr so stark. Ganz weg ist es immer noch nicht, weil es bei mir in der Hüfte einfach immer noch sehr pflichtbewusste Quermuskeln gibt, die sich aufgrund einer als Kleinkind getragenen Spreizhose und dadurch systematisch geschwächten Beckenbodens auf den Plan gerufen fühlten, damit überhaupt etwas Halt zustandekommt. Dadurch fällt mir die Oberschenkel-Außenrotation schwer und ich muss mich ganz genau auf die SBH konzentrieren. Vereinfacht gesagt, stehen meine Beckenschaufeln also Zeit meines Lebens im aufrechten Gang eher H als V - ich kenne es also bewusst gar nicht anders. Weiß aber seit meiner Privatlektion in Zürich bei Benita, dass mein Körper es auch kann! Und kriege erst so langsam ein Gespür dafür, dass die Dinger tatsächlich ihren Stand verändern, wenn ich die SBH zusammenziehe, hurra!

Von derlei Zahnspangen-Übungen habe ich auch schon gehört, bevor ich Faceforming kannte, und es fiel mir dann gleich wieder ein, nachdem ich Faceforming gelesen hatte. Die kleine Tochter einer Freundin sollte auch solche "Grimassen" machen. Also hin und wieder gibts auch kluge Ärzte, Kieferorthopäden, was weiß ich ...

Viele Grüße

Susanne
Hermione
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Re: Training statt Zahnspange u.a.

Beitrag von Hermione »

Liebe Frau Cantieni,
vielen Dank für das Kompliment! Tatsächlich ist zumindest Ihre ergänzende Ausbildung für Yogalehrer bei mir innerlich schon gebucht. Leider bin ich erst in 2 Jahren mit der Yogalehrer-Ausbildung fertig...
Vielleicht klappt es aber auch je nach Geld- und Zeitressourcen auch schon früher mit der "Beckenbodentraining-Ausbildung", worauf ich große Lust hätte.
Bis dahin mit vielen Grüßen,
Julia
Benita Cantieni
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Re: Training statt Zahnspange u.a.

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe Hermione /Julia

Das ist spannend, was Sie berichten. Kluge Eltern. Schade, dass Ihre Geschwister dieses Training nicht geniessen konnten. Ihre "rückwirkende Beobachtung" ist bestimmt zutreffend.

Menstruation: Der kleine "Bluthaltebeutel" liegt ganz oben in der Vagina, direkt unter dem Muttermund. Sitzt Ihr MM tiefer, also unter dieser Stelle, kann sich das Blut nicht sammeln. Sie haben eine grossartige Selbstwahrnehmung. Das bestätigt auch Ihre "Feldforschung" mit den Umkehrübungen im Yoga. Die Öffnung der Sitzbeinhöcker nach aussen im Iyengar-Yoga schaden dem Levator Ani mehr, als sie nützen. Das Becken wird in H- oder gar A-Form gezwungen, das schwächt die gesamte Beckenmuskulatur samt -gelenken, schiebt die Organe nach unten und "saugt" Luft in die Vagina.

Sie haben das Zeug zu einer exzellenten C-Instruktorin. Wer weiss ....

Herzlich BC
Hermione
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Training statt Zahnspange u.a.

Beitrag von Hermione »

Liebe Frau Cantieni,
nach dem aktiven Lesen Ihres neuen Buches "Catpower" ist mir etwas eingefallen, was ich mit Ihrer Methode bisher noch nicht in Zusammenhang gebracht hatte, was aber gut in Ihr Konzept passen würde: Als Kind haben meine Eltern, weil sie mir eine Zahnspange ersparen wollten, mit mir ca. 15 Minuten am Tag bestimmte Mundübungen trainiert. Ich kann mich leider nur noch an wenig erinnern - eine Übung war z.B.: Die Lippen vom Kussmund zum breiten Grinsen hin bewegen, langsam und bewusst ausgeführt. Immerhin musste ich danach nur für kurze Zeit eine herausnehmbare Zahnspange tragen, wogegen meine 4 jüngeren Geschwister, die dieses Training nicht hatten, alle eine feste Zahnspange brauchten. (Ich nehme an, dass meine Eltern irgendwann unter Zeitmangel litten;-)) Außerdem hat es den netten Nebeneffekt, dass ich bis heute mit den Ohren wackeln kann und alle Gesichtsmuskeln relativ einfach aktivieren kann.
Ich habe noch eine Frage zu dem "Einhalten" der Periodenblutung. Dazu hole ich ganz kurz aus: Ich habe zwei Kinder und die Große ist jetzt 10 Jahre alt (ich bin fast 30). Seit ihrer Geburt ist meine Gebärmutter retroflektiert. Auch nach dem 2. Kind hat sich daran nichts geändert. Der Arzt sagt, das sei kein Problem, da alles gut beweglich ist und außerdem mein Beckenboden (dank Ihnen!) gut trainiert ist. Allerdings liegt mein Muttermund durch die umgekehrte Haltung der Gebärmutter etwas tiefer am Scheidenausgang als bei einer normalen Lage. Kann es sein, dass es mir dadurch anatomisch nicht möglich ist, die Blutung zurückzuhalten und erst beim Toilettengang abfließen zu lassen?
So, jetzt noch eine kleine Erfolgsmeldung: Ich übe seit mehreren Jahren Iyengar Yoga. Gerade bei den Umkehrhaltungen ist die Anweisung: Oberschenkel eindrehen und Steißbein maximal nach oben (zu den Fersen hin) ziehen. Sie können es sich sicherlich schon denken: Jedesmal sind meine Organe nach unten (d.h. in Richtung Boden) "gerutscht" und ich hatte Luft in der Scheide. Da ich aus Zeitmangel im Moment nicht zum Unterricht gehe, habe ich angefangen, nach Ihren Prinzipien zu üben: Sitzbeinhöcker zueinander, Oberschenkel leicht aus-, Unterschenkel leicht eindrehen, Scham- und Steißbein zu den Fersen, und - alles bleibt an seinem Platz! Vielen Dank!
Jetzt habe ich doch mehr geschrieben als ich wollte, also vielen Dank schonmal für Ihre Zeit!
Viele Grüße,
Julia
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