Wie intelligent sind Knochenzellen?

NiLo
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Re: Wie intelligent sind Knochenzellen?

Beitrag von NiLo »

Ja genau, es wurde nur der Knochen (Oberschenkelhals) verletzt. Und durch den Schlag/Stoss wahrscheinlich auch das ganze Becken aus seiner Ordnung gebracht.

Lustig, die Geschichte :)
Muskelkater-Weh kenne ich gut, auch den c-typischen Muskelkater. Letzterer fühlt sich allerdings anders an und geht auch schneller wieder weg. Leistenmuskelkater entsteht bei mir nach Lektionen mit viiiiel Anleitungen zum OSM-Ausdrehen. Die Muskelkater-Wehs mag ich gern.

"Mein Leisten-Psoas-Schmerz" fühlt sich eher nach Überlastungs-Weh (nach längerem Gehen) oder Dehnungs-Weh an. Ich kann die beiden noch nicht richtig unterscheiden. Ersteres reagiert inzwischen gut auf die C-Übungen.
Es ist sicherlich so, wie Du sagst, dass die Muskeln wachsen (und sich mit ihnen wohl auch die Faszien, Sehnen, Bänder auseinanderklabüstern).

Meine selbstkonzipierte Erhöhung ist natürlich aus voller Absicht nur noch halb so hoch wie die Ortho-Einlagen vorher. Weil ich den ganzen Strukturen und den Knochen Raum geben möchte, damit sie sich auszudehnen und dem Bauplan wieder annähern können.
Dazu kommt die veränderte Fussstellung. (Bin ich mit den konventionellen Sneakers mit Fersensprengung unterwegs, mucken die Psoasmuskeln etwas weniger. Hab ich gestern festgestellt.)
Demnach sind die linken Psoase wohl unter Dauerdehnung und leisten Schwerstarbeit?

Dann müsste das Entwicklungs-Weg wohl sein. Als das könnte ich es sicher schätzen lernen und gern haben. Zuweilen ist es einfach echt nervig.

Liebe Grüsse
NiLo
Benita Cantieni
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Re: Wie intelligent sind Knochenzellen?

Beitrag von Benita Cantieni »

Einfach noch mal zur Sicherheit: Ich meine mich zu erinnern, dass dein Psoas bei Unfall und OP nicht verletzt wurde. Richtig?

Mir fiel nach meiner Antwort an dich eine Episode ein: Eine C®-Novizin arbeitete sich aus einem extremen Hohlkreuz mit arg verkürzten Leistenstrukturen in die Aufspannung. Nach einer Intensivausbildung mit mir schlich sie nach ein paar Tagen sehr bekümmert herum. Ich fragte nach dem Grund. Sie sagte, sie habe furchtbare Schmerzen in den Leisten. Sie habe gegoogelt, es könnte Syphilis sein. Ein Termin beim Gynäkologen sei schon gemacht. "Wo tut's weh? "Da." Sie legte beide Hände auf ihre Leisten. "Du hast Muskelkater." So war es.

Und so eine Liebe meine ich nicht, die den Schmerz behalten will, doch das weisst du.

LG, BC
NiLo
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Re: Wie intelligent sind Knochenzellen?

Beitrag von NiLo »

Aha.
Verstanden, liebe Benita. Er jammert nicht, er wächst.
Dann bin ich beruhigt. Soll er weiterhin fleissig "jammerwachsen", bis er lang genug ist. Aber ob ich dieses Weh lieben will, das weiss ich noch nicht so genau ;)
Benita Cantieni hat geschrieben: 6. Juni 2020, 08:17 Du kannst natürlich die Einlage wieder hernehmen. Dann muckt der Psoas nicht mehr und die langsamen Langzeitschäden nehmen ihren Lauf. Was du erreicht hast in diesem Jahr, hast du deinem Mut "von hier auf jetzt" zu verdanken. Es ist meiner Meinung der Erfolgsweg. "Ja schon, aber zum längeren Gehen oder Wandern brauche ich die Einlagen, sagt auch mein Arzt", bringt keinen Umbau zum Besseren. So oder ähnlich erlebe ich das immer wieder und bin dann auch ruhig. Jede*r ist Herr*in im eigenen Körperhaus ...
Are you kidding me?
Einen Teufel werd' ich tun. Nicht einmal, wenn ich es könnte. Da wäre Selbstsabotage und die ganze Arbeit für die Katz.
Bestimmt liegen sie jetzt irgendwo auf einer Mülldeponie, die teuren Einlagen. Und das ist gut so. Wenn konsequent... dann richtig.
Benita Cantieni hat geschrieben: 6. Juni 2020, 08:17 Weiter auf der Held*innenreise.
Jaaa :-)
Allerliebsten Dank für Deine Übersetzungskünste meiner Körperwehs.

Ebenfalls ein schönes Weekend
NiLo
Benita Cantieni
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Re: Wie intelligent sind Knochenzellen?

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe NiLo

Mein Sofort-Gedanke: Hast du ihn gefragt, ob er jammert? Vielleicht arbeitet er ja nur intensiv, um auszugleichen, was ihm die Einlage "abnahm". Durch die Einlage wurde der Beckenschiefstand konsolidiert, der Psoas dehnte sich nicht (mehr) bei jedem Schritt, seine Sehne in der Leiste verkümmerte ein bisschen. Ich bin ziemlich sicher, dass er jetzt aufholt.

Sehnen können lange ziepen, bis sie in die neue Ordnung gefunden haben. Ich kann Lieder davon singen.

Der Psoasmuskel, besser die Psoasmuskeln (minor und major) sind lang. Kannst du "das Sehnennest" in der Leiste entlasten, indem du ihm die volle Länge zur Verfügung stellst? Die ZF-Schlaufe und die Ansätze der Psoasmuskeln an den Rippen geschmeidig machst? (Du erinnerst dich, ich coachte auch berührungsfrei in den jüngsten Lektionen oft deinen "mittleren Rücken" genau auf Psoas- und ZF-Höhe. Da bist du noch steif). Zwischenrippenmuskeln aufspannen, die Rippen selber geschmeidig atmen, elastisch ausdehnen bei jedem Atemzug.

Falls sich dann am oberen Ende des linken Psoas auch ein kleines Jammern einstellt, weisst du, dass die Muskeln nicht jammern, sondern wachsen.

Entwicklungsschmerz. Wohlweh. Muss-sein-Weh. Hoffentlich ab jetzt "Ich-liebe-dich-Weh". Das Weh dich und du das Weh ... Stell dich darauf ein, dass dich dein Körper noch mit einigen Wehs überraschen kann und wahrscheinlich überraschen wird.

Du kannst natürlich die Einlage wieder hernehmen. Dann muckt der Psoas nicht mehr und die langsamen Langzeitschäden nehmen ihren Lauf. Was du erreicht hast in diesem Jahr, hast du deinem Mut "von hier auf jetzt" zu verdanken. Es ist meiner Meinung der Erfolgsweg. "Ja schon, aber zum längeren Gehen oder Wandern brauche ich die Einlagen, sagt auch mein Arzt", bringt keinen Umbau zum Besseren. So oder ähnlich erlebe ich das immer wieder und bin dann auch ruhig. Jede*r ist Herr*in im eigenen Körperhaus ...

Weiter auf der Held*innenreise.

Schönes WE, BC
NiLo
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Jammernder Psoas

Beitrag von NiLo »

Liebe Benita

Mein linker Psoas meckert und jammert seit ein paar Wochen vor sich hin.
Und ich finde nicht heraus, was genau ihn stört. Trotz täglicher "Luftbein-Übung" (Ich glaube, du weisst welche: Rechtes Bein in der Luft, linkes Bein ausgestreckt am Boden), OSM ausdrehen, Psoas-Sonne, Wärmeanwendung, Klopfen und Massieren lässt er sich einfach nicht zähmen.
Er meint dazu nur kurz und knapp, es sei ihm zuviel.... schweigt und triezt mich weiter.

Am C-Training kann es nicht liegen, an anderen "Herausforderungen" auch nicht. Da habe ich nichts verändert. Dass er nach längeren Spaziergängen schmerzt ist normal, das kenne ich. Das hatte ich inzwischen auch gut im Griff mit den Dehnübungen.
Nun kam mir der Gedanke, dass ihm vielleicht die Einlagen fehlen und die radikale Umstellung auf ganz flache Schuhe "zu viel" sein könnte.
Ich bin ja der Typ Mensch, der Veränderungen von jetzt auf gleich umsetzen muss, wenn sie ihm sinnvoll und nutzbringend erscheinen ;-)

Also, meine Frage:
Der linke Fuss stand über Jahre in den Einlagen mit der Ferse dauerhaft erhöht. Jetzt steht er flach, einfach auf ganzer Länge erhöht.
Hat die Fussstellung Auswirkungen auf den Psoas?
Ach... ich muss anders fragen, um auf den Punkt zu kommen: Muss der Psoas eine längere Strecke zurücklegen, wenn der Fuss flach steht, als wenn er mit der Ferse erhöht steht?

Falls ja, jammert der Psoas vielleicht deshalb, weil er jetzt im Stehen und Gehen permanent mehr Länge benötigt, dadurch gedehnt wird und darauf aus Überlastung mit Zusammenziehen reagiert?
Keine Ahnung ob Du verstehst, was ich meine, oder ob das überhaupt Sinn macht.

Aber vielleicht hast Du eine Antwort für mich und einen Tipp oder eine Idee, die mich in dieser Sache weiterbringen könnte.

Lieben Dank im Voraus fürs Lesen und herzliche Grüsse
NiLo
Benita Cantieni
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Re: Wie intelligent sind Knochenzellen?

Beitrag von Benita Cantieni »

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Ich hab nachgezählt, du hast 1000 mal danke gesagt. 1000 mal gern geschehen, und wir haben noch viel vor. Danke für dein Testimonial, möge es anderen Mut machen.
BC
NiLo
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Zwischenbilanz mit Erfolgsstory

Beitrag von NiLo »

Liebe Forumgemeinde, liebe Benita

In diesem Thread und meinem allerersten Beitrag habe ich sinngemäss geschrieben, dass ich lieber über Erfolgsgeschichten berichten mag, als... Ach, ihr wisst schon.
Jedenfalls fühle mich nun dazu verpflichten, Euch meine Erfolge nicht vorzuenthalten, auch wenn sie noch klein und zart sind.

Nachdem ich schliesslich im Oktober letzten Jahres die geplante Operation für ein künstliches Hüftgelenk abgesagt habe, zugegeben ziemlich leichtsinnig und ohne mir die Konsequenzen bis ins Detail auszumalen, habe ich mir im Januar 2020 einen "konservativen Orthopäden" gesucht. Konservativ in dem Sinne, dass bevor eine Operation überhaupt im Raum steht, erst alternative Möglichen jeglicher Art ausgeschöpft werden würden. So jedenfalls meine Vorstellung und meine erster Eindruck beim Begutachten der Homepage. Konservativ hiess dann aber bei der Erskonsultation (in meinem Fall): "Eine Operation ist dringend zu empfehlen und unabwendbar." Am liebsten hätte er mich gleich auf den OP-Tisch gelegt, nachdem er meine Rx-Bilder studiert hatte.
Gut, ich konnte ein halbes Jahr "konservative Therapie" rausschlagen. Das hiess: Entweder deutliche Verbesserung in Beweglichkeit, Gangbild und Schmerzrückgang... sonst OP. Das war der Deal.
Damit konnte ich leben. Erstmal. Und etwas Zeit gewinnen.
Ich bekam manuelle Schmerz- und Faszientherapie verordnet und die Empfehlung das CANTIENICA-Training weiterzuführen.

Seither sind vier Monate vergangen. Vier Monate mit ein paar wenigen Therapieeinheiten bei einem fähigen Therapeuten, konsequentem CANTIENICA-Training mit Anleitung und Coaching, im Studio, PL's bei BC und eifrigem Üben Zuhause, mit kontinuierlichen "Körperwahrnehmungs- und Haltungs-Studien", Tagebucheinträgen zu Schmerzen und Co. und viel Recherche über Füsse, Schuhe etc. pp.

Nun war eine Verlaufskontrolle angesagt bei oben erwähntem Orthopäden. Ich konnte ihm berichten, dass die Schmerzen nicht weg, aber zurückgegangen sind, dass die Hinkerei weniger geworden ist und ich das Gefühl habe, eine Verbesserung der Beweglichkeit erreicht zu haben. Mein "Gefühl" reichte ihm nicht. Darum wurden die Bewegungswinkel untersucht und ausgemessen. Im Januar sprach er davon, dass mit Therapie und C-Training höchstens 5 Grad Verbesserung möglich sei. Laut Messung war ich jetzt bei 20 Grad Verbesserung (Innen- und Aussenrotation. Den Rest erspare ich Euch). Da ich bei der Nachbesprechung die Erwähnung der "dringend empfohlenen" OP" irgendwie vermisst habe, fragte ich nach. Aktuell nicht zwingend bei dem momentanen Verlauf, verschoben auf 5 - 8 Jahre, falls ich den "aktuellen Stand" halten könne. (Weil... Röntgenbild bleibt Röntgenbild, die Knochen können sich schliesslich nicht erholen.) ;-)
Damit konnte ich auch leben, sogar weitaus besser.

Ein kleines Erfolgserlebnis also. Und eine wirklich schöne Zwischenbilanz.
Ich freu mich total darüber. Und ich bin sehr dankbar und darüber hinaus mächtig stolz auf meinen intelligenten und kooperativen Körper.
So machen "wir" weiter.

Ich wünsche jedem und jeder, der an ähnlichen Körperwegen steht, viel Mut und Durchhaltevermögen. Bleibt bitte dran. Ihr seht, es kann sich auszahlen. Tatsächlich.

Freudige Grüsse
NiLo

P.S.: Liebe Benita, habe ich schon DANKE gesagt? Mindestens 1000 Mal, gell? :-))) Pack noch ein paar drauf.
NiLo
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Re: Wie intelligent sind Knochenzellen?

Beitrag von NiLo »

Liebe Benita

Wie schön, dass Du trotz der vereinnahmenden Arbeit mit Sinnsucher, Sisyphos, Corana und Co. Zeit und Energie gefunden hast für diese kostbare Kür :-x

Es ist völlig okay, dass Du keine Antworten auf meine Fragen hast.
Ich muss sie selber finden. Und eigentlich kommen sie von selbst, irgendwann, tröpfchenweise. Ich bin zu ungeduldig. Wie so oft.

Bestimmt "kann" der Körper mehr als Tensegrity. Doch dieses Modell öffnet Türen und Tore in meinem Geist. Jedenfalls weit mehr, als es das eingeprägte "Bild des anatomische Knochenmannes" mit seinen hängenden Muskeln, Bändern und Sehen je konnte. Tensegrity zeigt mir, dass weit mehr möglich ist.
Darum: Nein, keine Befürchtungen, ich könnte die Strukturen verziehen. Sie sind es doch bereits. Es kann nur besser werden... und womöglich komme ich ihr mit der Zeit näher, der Unversehrtheit.

Corona ist ein Segen für mich. Und ich sage das, ohne das durch den Virus und der Massnahmen entstandene Leid vieler Menschen schmälern zu wollen.
So intensiv, wie in dieser Zeit, habe ich mich noch nie mit meinem Körper auseinandergesetzt. Und das ist genau richtig so. Selber spüren, wahrnehmen, hinhören, ausprobieren. Ich lerne derzeit viel von ihm. Die gegenseitige Compliance kommt ins Rollen.
Denoch würde ich den wertvollen Support -- speziell Deinen -- niemals missen wollen. Sie sind ein Geschenk für mich, die taktilen Impulse, verbalen Anleitungen von Euch Instruktor/innen, genau so Deine inspirierenden Zeilen. So blicke ich schon voller Vorfreue auf das Ende des Lockdown und die weltbesten Coaching-Hände ever.

Vielleicht kann die Zauberformel nur jeder in sich selbst entdecken.
Und vielleicht braucht man sich nur darauf einzulassen: Auf sich, auf den Körper, die Knochen, die Zellen.

Ungeachtet dessen... die magische Übertragung wirkt doch bereits, wie Du weisst. Und in jedem übertragenden Zauber ist auch ein Hauch dieser Formel enthalten ;-)
Wahrscheindlich brauche ich einfach etwas Zeit und vielleich ein bisschen mehr Geduld, um es zu lernen. In den alten schamanischen Kulturen dauerte die schamagische Lehrzeit schliesslich gute zehn Jahre lang. ^^

Dankbare Grüsse... und ehrfurchtsvoll
NiLo

Auch ein P.S. mit Bild, weil ich das unter Spannung stehende Tensegrity-Menschenmodell mit seinen freischwebenden Knochen einfach cool finde (Sorry für die Grösse, das gab's nicht kleiner) Bild
Benita Cantieni
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Re: Wie intelligent sind Knochenzellen?

Beitrag von Benita Cantieni »

Also. Ich habe keine Antworten auf deine Fragen, liebe NiLo.

Ich forsche und entdecke. An mir und anderen. Absichtslosigkeit, Beobachtung, Folgerung. Dann spüre ich. Wenn die Entdeckung a) schmerzfrei ist, b) leicht und logisch herzustellen, c) schöner ist, als das vorher, versuche ich, meine Entdeckung für andere erfahrbar zu machen. Mit Worten, Bildern, Vorzeigen, Berührungen, damit der visuelle Mensch über Bilder lernen kann, der Auditive über Beschreibungen, der Kinästhetische über Berührung. Das System ist anspruchsvoll und in einem eigenen Ausbildungsbaustein lern- und lehrbar gemacht. Gute C®-Instruktor*innen beherrschen dieses Coaching, und dieses Coaching macht meine Methode einmalig. (In diesem Sinne: Betriebsgeheimnis ;) )

Das ist meine Welt. Ich bin Handwerkerin.

Ich betrachte den menschlichen Körper in der Tat als Wunderwerk. Eindeutig grösser als ich. Jeder Erklärungsversuch hinkt ihm hinterher, selbst die formidable Tensegrity-Theorie. Unser Körper ist mehr, kann mehr (vielleicht hat sich Tensegrity als Modell deshalb nie wirklich durchgesetzt?).

Ich sage auch, sagte es auch zu dir: Ist der Körper versehrt, so „kann“ er versehrt, für immer. Nur er, der in seiner Versehrtheit nun doppelt einmalige Körper weiss, wie nahe er sich seiner Unversehrtheit wieder kommen kann. Das bestehende anatomisch-medizinisch-chirurgische System unterschätzt meiner Meinung diese Selbstheilungskräfte. Ich gebe diesen Kräften Raum, und sie versetzen mich immer wieder in Staunen. Eine Formel habe ich nicht, es kann sie nicht geben, denn dann ist die Einmaligkeit weg. Und ja, ich wünsche dem Fisch das grosse Meer, nicht das Gurkenglas.

Spüre ich zwischen deinen Zeilen die Befürchtung, du könntest deine Strukturen verziehen? Kann ich mir nicht vorstellen. Der Lockdown ist bald vorbei, bald gibt es wieder "Richtigstellung" (ich mag "richtig" und "falsch" nicht, du weisst). Ich wünschte, ich könnte dir meine persönliche Zauberformel, die keine Anleitung braucht und sich fortlaufend er-neuert, weitergeben. Ich kann es nicht. Für mich ist es das Selbstverständlichste der Welt. Im Grunde verstehe ich nicht, dass das nicht jeder Mensch in seinem eigenen Körper kann. Ich lerne, dass es so ist. Mit mir sprechen vielleicht wirklich die Zellen, und ich bin ihre Handlangerin – passt zu Handwerk, lass ich mal stehen.

Ich hoffe, das klinge bescheiden genug. Herzlich, BC
Benita Cantieni
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Re: Wie intelligent sind Knochenzellen?

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe NiLo

Ich gebe deinen Beitrag mal frei, ohne darauf zu antworten. Inspiriert vielleicht andere zur Knochenphilosophie. Diese Corona-Krise fordert meine Kreativität, im positiven Sinne: Inspiration produziert sehr tüchtig. Viele tolle Zoom-Erlebnisse mit den C® KiE-Kolleg/innen. Viele neue Ideen und Pläne. Im weniger schönen Sinn: logistische Sisyphos-Arbeit beim Umorganisieren der abgesagten Aus- und Weiterbildungen, Umarbeit der Unterlagen, einfach viel mehr Arbeit, als mir lieb ist. (Wer mich kennt, weiss, das das heisst.) Ausserdem hält mich gerade das Sinnsucher-Forum auf Trab. Es gibt da vier Wochen Begleitung für die Teilnehmer/innen "Kurs Plus". Intensiv und spannend. Es bleibt keine Energie für Denken und Schreiben in Kür.

Herzlich, BC
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PS: Sisyphos ist der da.
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Re: Wie intelligent sind Knochenzellen?

Beitrag von NiLo »

Ich stelle mir gerade die verformten und verdrehten Knochen vor, wie sie mit rauchenden Köpfen über ihren Bauplänen sitzen und darüber philosophieren, wie sich ihre Ursprungs-Konstruktion möglichst zeitnah und zweckmässig wieder herstellen lässt. *lach* Danke für dieses amüsante Bild.


Liebe Benita

Allerliebsten Dank für Deine Antwort und die Entwirrungshilfe meiner verworrenen Hirnwindungen. Ich glaube, so langsam lichtet sich der Nebel.

Wenn ich es richtig verstehe, wäre eine Kombination aus allem ideal, um die perfekte Bedingung zu schaffen: Also das Zusammenspiel aus Vorstellung, Anleitung, Übertragung (taktile, verbale und/oder schriftliche) und einen offenen Geist?
Disziplin und Kontinuität vorausgesetzt.

Die unversehrte Umgebung...
Huuuh. Darüber habe ich gebrütet und recherchiert.
Das führte mich zur spannenden Überlegung: Wo fängt diese unversehrte Umgebung an und wo hört sie auf?
Gibt es sie wirklich, oder muss sie erst wieder hergestellt werden?

Dazu der Versuch eines Gedankenexperiments:
Du spricht ja z.B. von der Arthrose als Ganzkörpergeschehen. Ich gehe jetzt mal genau davon aus. Und nehme dann noch, nur so zum Spass, den Unfall, als auslösenden Faktor dazu. Durch diesen wurde wahrscheinlich eh das ganze "Körper-Chassis" in Mitleidenschaft gezogen.
Wenn ich jetzt noch weiter gehe, das recherchierte Tensegrity-Prinzip hinzuziehe und auf den menschlichen Körper beziehe, sehe ich die Unversehrtheit bald gänzlich im Nirvana verschwinden.
Denn wenn ich bei diesem Modell erst etwas zaghaft an der einen "Ecke" stosse oder ziehen würde, verändern sich bereits die gesamten Strukturen. Minimal. Wenn ich jedoch sehr viel mehr Kraft aufwenden würde, verzieht sich vermutlich das ganze Konstrukt und wird schlussendlich so ziemlich krumm und schief.
Das sind ja schöne Aussichten (Achtung Ironie).

Aber... der "offene Geist" könnte das Prinzip möglicherweise auch umgekehrt betrachten und das Tensegrity-Menschenmodell als überaus geniale Konstruktion begreifen.
Vielleicht so wie Du es gemeint hast, mit meinem aktuellen Verständnis: Knochen ausrichten, von Druck befreien, Zugspannung anwenden, damit "das Chassis sich dem Bauplan annähern und wieder ins Lot gebracht werden kann". Und schliesslich die notwendigen Reparaturen der Knochenintelligenz anzuvertrauen, bzw. zu überlassen?

Kommt das in etwas so hin mit meinen Betrachtungen und dem Experiment, liebe Benita? Oder befinde ich mich auf dem Holzweg? Vielleicht verstehe ich auch nicht wirklich, was Du mit "unversehrter Umgebung" meinst.

Sonnige Sonntagsgrüsse aus dem Garten, mit betörendem Amselgesang :-)
NiLo
Benita Cantieni
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Re: Wie intelligent sind Knochenzellen?

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe NiLo

Vorbemerkung: Ich unterstelle den Knochen eine kreatürliche Intelligenz, eine Intelligenz aus den Zellen, eine immanente Intelligenz. Eine Intelligenz, die in der Vernetzung mit Blut, Hormonen, Mineralien, Aminosäuren, Vitaminen, Nerven, Faszien, Bändern, Sehnen, Muskeln etc. wirkt. Ich unterstelle den Knochen nicht eine Intelligenz, die sich hinsetzt und nachdenkt und nach dem Bauplan sucht und sich selbsttätig zurück entwickelt. Dafür braucht es die Zustimmung unseres Gehirns ...
NiLo hat geschrieben: 25. April 2020, 08:09
Also, die Knochen haben die Fähigkeit sich an ihren Bauplan zu erinnern und dahin zurück zu finden.
Aber wie genau machen sie das?
Oder eher: Welche Bedingungen und Umstände müssen dafür erfüllt sein?
Wenn das der Kern deiner Frage ist und ich sie richtig verstehe, so ist die Antwort einfach: Du musst nur die Bedingungen schaffen. Die Knochen ausdehnen, befreien, von jedem Druck entlasten. Und der Bauplan erfüllt sich sozusagen. Er ist ja immer vorhanden. Wir müssen lernen, ihn zuzulassen. Du weisst, ich arbeite über Vorstellung und die Übertragung durch die Richtungsgebung von aussen, wie du es nennst. Vorzeigen, mit Worten beschreiben, mit Übertragung oder Berührung lenken. (Die Kraft der positiven Übertragung erleben die Instruktor*innen, die jetzt per Zoom unterrichten.) Wie sehr dieses Prinzip auch nach Verletzungen und Operationen spielt, versetzt mich immer wieder in grosses Staunen, u.a. in der Arbeit mit Menschen mit Gelenkprothesen. Ich vermute – VERMUTE –, dass da die unversehrte Umgebung mehr übernimmt, als wir uns zur Zeit vorstellen können. (Es wird ja unendlich viel geforscht in diese Richtung.)

Ich gehe also mit dir einig: Im evolutionären Jetzt braucht die Veränderung das Ja aus dem Geist, also die Bereitschaft, Veränderung für möglich zu halten und zuzulassen. Ich empfehle dringlichst die grösstmögliche Offenheit im Denken, dass jede Reparatur in den Möglichkeiten der Matrix möglich ist. Einfach, weil nichts geht, wenn der Mensch denkt: "Das geht nicht." Der Rest ist Biomechanik ... Für die Umformung von Knochen braucht es auch noch Disziplin ...

Herzlich, BC
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Re: Wie intelligent sind Knochenzellen?

Beitrag von NiLo »

Ich knüpfe hier an, weil: Nächstes Kapitel, doch im selben "Buch".

Liebe Benita

(Obwohl ich unsicher bin, ob die Frage fürs Forum interessant und geeignet  ist, wage ich den Versuch.
Ansonsten magst Du mir eventuell per Mail antworten und die Frage löschen?)

Die Frage umtreibt mich jetzt seit einer Woche und macht mich langsam verrückt. Ich werde sie nicht los. Sie verfolgt mich bis in die Träume und hinterlässt Chaos. Demnach muss sie eine gewisse Relevanz besitzen.

Also, die Knochen haben die Fähigkeit sich an ihren Bauplan zu erinnern und dahin zurück zu finden.
Aber wie genau machen sie das?
Oder eher: Welche Bedingungen und Umstände müssen dafür erfüllt sein?

Reicht der Glaube daran? Oder die Gewissheit, dass es möglich ist?
Braucht es einfach nur die Anleitung für eine körpergerechte Bewegung und Haltung und die nachfolgende Umsetzung?
Oder ist es vorallem eine Frage des Geistes? Der Vorstellung?
Ist vielleich die handgreifliche  Richtungsgebung von Aussen tatsächlich unabdingbar? (Diese aufgeschnappte Behauptung war wohl der eigentliche Auslöser für die Frage. Und ich wage sie zu bezweifeln, weil sie doch irgendwie den Körper in seiner Kompetenz und Intelligenz beschränken, oder zumindest in Frage stellen würde.)

Was also brauchen die Knochen (und der Körper) konkret, um sich an den Bauplan zu erinnern?

Sorry für die Dramatik, doch sie macht mich kirre, diese Frage.
Ich brauche eine Antwort. Und da ist niemand in Sicht, der sie auch nur annähernd versteht, geschweige denn zufriedenstellend beantworten könnte.
("Früher" gab es die Meister und Gelehrten, die sich den Schülern und vielleicht solcher Fragen annahmen.  Heute...  Naja, anderes Thema.)

So hoffe ich auf Dich, liebe Benita.

Herzliche Grüsse
NiLo
Benita Cantieni
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Re: Wie intelligent sind Knochenzellen?

Beitrag von Benita Cantieni »

Zauberhaft. Danke, NiLo. Die Hände können ihre Magie nur entfalten, wenn sie angenommen werden. Ich beantworte Ihre Frage zur Hüftdehnung direkt per e-Mail, mag hier nicht sooooo weit ausholen.

Sie. Schaffen. Das. Ich weiss es. Sie wissen es.

Glückliche Festtage – und hoffentlich auf bald, im nächsten Kapitel.

Herzlich BC
NiLo
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Re: Wie intelligent sind Knochenzellen?

Beitrag von NiLo »

Liebe Benita

Just nach der Privatlektion bei Ihnen brannten zwar meine Fersen wie Hölle, aber meine linke Leiste und das Hüftgelenk waren seit zwei Jahren nicht mehr so spürbar befreit. Und auf wundersame Weise war auch der nervige Leistenschmerz, der schon lange ein steter Begleiter war, irgendwie nicht mehr vorhanden. Das war herrlich (und dafür nehme ich die Fersen-Hölle gerne in Kauf).

Sie scheinen goldene Zauberhände zu haben ;-)

Jetzt muss ich nur gut darauf achten, die Leiste offen zu halten, oder immer wieder zu öffnen. Bis jetzt klappt das ganz gut mit den Übungen und der Aufspannung. Ausser ich habe wie gestern Abend einen Notfall im Betrieb, währenddessen wollte sich mein Körper plötzlich nicht mehr an die Aufspannung und das "Fadenspiel" erinnern und die altbekannte Hinkerei war wieder Programm.

Genial finde ich die Lauf-Instruktion (= Gehen). Ich übe bei jedem Schritt und es fühlt sich soviel besser und schon fast wie auf Wolken an. Beim Vorwärtsgehen nach hinten "laufen", haben Sie gesagt. (Habe ich hoffentlich richtig verstanden). Jedenfalls stelle ich mir vor, ich gehe auf einem Laufband, also, die gesamte Strasse wird zum Laufband. Die Beine gehen von alleine nach hinten, es "geht" sich sozusagen fast wie von selbst. Könnte das so passen?

Einen Aha-Effekt löste auch die Sache mit den Zehen aus. Seit ich diese nicht mehr krampfhaft bei jedem Schritt anziehe, kann und darf die Oberschenkelmuskulatur endlich wieder mehr entspannen. Das fühlt sich prima an, und das Gehen macht Spass statt Schmerzen.

Herzlichen Dank für diese spannende und äusserst hilfreiche Lektion... und für Ihre sanftmütige Strenge. Jedesmal, wenn ich auf den Boden schauen will, muss ich an Ihre Worte denken :-))

Ich bin be-geist-ert und guter Hoffnung. Das meine ich tatsächlich so: Durch Cantieni(ca) kann etwas Neues in und mit meinem Körper entstehen.

Vielen Dank für die Fussübungen.

Oha, ich stehe da vor einer grossen Herausforderung. Die Beweglichkeit des linken Hüftgelenks ist leider so eingeschränkt, dass ich den linken Fuss nicht auf das rechte Bein heben kann. Ich hab alle erdenklichen Positionen versucht, aber ich bekomme es nicht hin, den Fuss mit beiden Händen zu fassen und dabei aufgespannt sitzen zu können. Einzige Möglichkeit: Der Fuss mit der linken Hand am Fussgelenk halten, dabei schwebt der Fuss aber in der Luft. (Ja, das tägliche Socken Anziehen ist auch immer eine ziemliche Akrobatik.) Haben Sie einen Tipp, wie ich die Übungen trotzdem machen kann? Oder wie ich den Fuss in kürzester Zeit (ja, die liebe Ungeduld) auf das rechte Bein bekomme?

Besinnlich-weihnachtliche Grüsse

.... und nochmal allerliebsten Dank für dieses magische und körperbeglückende Weihnachtgeschenk

NiLo *totallyhappy*
NiLo
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Re: Wie intelligent sind Knochenzellen?

Beitrag von NiLo »

Liebe Benita

Besten Dank für Ihre Antwort.

Der "Prophetin mit den singenden Knochen" in eigenen Land begegnen zu dürfen, bedeutet für mich Glück und "Zu-Fall" zugleich ;-)
Ich gehe gerne mit Ihnen auf die spannende körperliche Entdeckungsreise. Soviel Geduld muss sein.

Herzliche Grüsse
NiLo

P.S.
Im nächtlichen Traum klappte das aufgerichtete Leichtlaufen auf wundersame Weise. Ich bleibe dran ^^
Benita Cantieni
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Re: Wie intelligent sind Knochenzellen?

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe NiLo

3
Ich meinte PL mit Jan nicht zusätzlich, sondern anstatt. ;)

1+1a
Prima.

2a
JEDE Übung ist eine Vernetzung von Sohle bis Scheitel. Sie müssen die Vernetzung nur zulassen. Durch die entspannte Aufspannung. – Ja ich weiss, Leichtigkeit ist für viele Menschen schwer zu ertragen. (Paradox ist Absicht.)

2b
Ja. Fächer oder Sonne. "Richtig" ist für Sie, was Ihnen hilft. Nach oben verbinden. Sie hören das im Zürcher Studio in den Lektionen. Brauchen Sie mehr Vorstellungshilfe: Die Instruktor/innen müssen eine Schiebetüre öffnen und die entsprechende Illu aus dem Schrank nehmen.

Herzlich, BC
NiLo
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Re: Wie intelligent sind Knochenzellen?

Beitrag von NiLo »

Liebe Benita

Herzlichen Dank für Ihre Antwort... und dafür, dass Sie auch im "nudelfertigen Zustand" noch Energie dafür aufzuwenden vermochten. Sie haben wohl einen versteckten Reserve-Akku im Repetoir ;-) *Hut zieh*.

1.
Danke für die Inputs. Ich habe schon einiges versucht. Wärme hilft gut gut, leider nur kurzfristig.
Entspannung über die Knochen klingt interessant. Wie kann ich das bewerkstelligen? Erzählen Sie mir davon?
Gerne auch von Angsicht zu Angesicht am 19.12.
Bis dahin bekommen die Muskeln von heute an Schüsslersalze und Pferdesalbe. Mal schauen, wie ihnen das gefällt.

1.a
Vom Boden weg (zum Himmel) denken.
Jaaa, klappt. Zumindest bei jeder 4. Stufe ;-) Ich übe weiter.
Auch "fliessen" klappt bei meinen Knochen besser als "ziehen". Spannend.

2.a
Vernetzen? Also die Kettenreaktions-Übungen?
2.b
Die Psoas-Sonne scheinen lassen? Das bekomme ich bestimmt hin. Würden Sie mir bitte eine kurze Erklärung geben?
Mach ich das ähnlich wie mit der Bauchnabel-Sonne? Falls ja, wo kann ich am besten den Sonnenmittelpunkt installieren? In der Leiste?
Oder die Sonne eher "auffächern" von Femur bis zur Wirbelsäule hin? (Und vielleicht noch mit der Zwerchfellschleife nach oben fliessen lassen?)

3.
Oh... ich wusste nicht, dass ich den Termin vom 19.12. noch bestätigen muss. Für mich war er von Anfang an fix.
Dann geh ich morgen nach dem Training kurz im Büro vorbei.
Eine Privatlektion bei Jan wäre sicher eine feine Sache. Leider ist mein Budget mehr als ausgeschöpft. Ich übe mich demnach in Geduld, trainiere weiter... und freue mich auf Sie ;-)

Ganz herzliche Grüsse
NiLo
Benita Cantieni
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Registriert: 22. Januar 2009, 08:07
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Re: Wie intelligent sind Knochenzellen?

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe NiLo

1
Es ist wohl so, dass sich Muskeln als Reaktion auf Trauma und Schock zusammenziehen. Wie Sie da raus kommen, kann ich Ihnen von Weitem nicht sagen. Vielleicht ist die Entspannung über die Knochen möglich. Vielleicht können Sie über Faszien eine Entspannung erreichen ... Vielleicht bringt Wärme Erleichterung. Vielleicht vorbeugend Traumalix oder so was ähnliches einschmieren ...

1a
Statt abstossen nur vom "vom Boden weg" denken?

2
Die Beinmuskeln? Die Kraft kommt durch die Vernetzung. Von Fußsohle bis Leiste vernetzen. Und nein, ich kann aus Ihrer Schilderung nicht ableiten, was schief läuft. Ich könnte 10'000 Möglichkeiten aufzählen, doch führt das hier im Forum zu weit. Können Sie die "Psoas-Sonne" öffnen und den Psoas aus "Aufrichtemuskel" einrichten? Das entlastet die Leisten und die Hüftmuskeln und bringt Kraft ins Becken.

Herzlich, habe gerade eine Ausbildung hinter mir und bin nudelfertig, auch Wunder machen Arbeit: 15 Frauen, die innerhalb von 3 Tagen Leichtkraft-Laufen lernten. Da gab es einige Herausforderungen mit Hüften und Hüftgelenken. In der direkten Arbeit ist unendlich viel möglich. Wenn Sie die Geduld bis zu unserem Termin nicht haben, kann Ihnen Jan Koch vielleicht früher weiterhelfen, er hat jetzt assistiert, er weiss wie's geht. Ich kann nicht vorher. (Bei mir stehen Sie am 19.12. noch provisorisch drin. Bestätigen Sie noch?)

BC
NiLo
Beiträge: 110
Registriert: 10. Oktober 2019, 14:52

Re: Wie intelligent sind Knochenzellen?

Beitrag von NiLo »

Liebe Benita

Ich komme mir vor wie auf einer Berg-und-Tal-Fahrt, im Sinne von Fortschritt --> Rückschritt --> Fortschritt --> Rückschritt usw.
Seit anfangs Oktober gehe ich regelmässig ins Cantienica-Training, 2 -3 mal pro Woche. Zuhause mache ich täglich die 5 Dehnübungen aus der Einzellektion von Bettina Kubli und arbeite daran die guten Inputs von Barbara Schenk im Alltag umzusetzen. Rückenbuch und Forum werden von mir fortlaufend durchforstet. An der permanenten Aufspannung arbeite ich fleissig, sie fühlt sich jedoch noch nicht so leicht an, wie sie wahrscheindlich sollte.

Meine "Problemzone" sind (nach meinen Hineinspüren) die Muskeln rund um das linke arthrotische Hüftgelenk. Diese verspannen sich immer wieder, ziehen sich zusammen, als möchten sie den Oberschenkelkopf mit aller Kraft schützend im Gelenk halten. Der Muskel-Schmerz geht vom Gesäss über die Leiste bis hin zum Oberschenkel. Ich bitte die Muskeln loszulassen, sage ihnen, dass sie ihren Job über die Jahre hinweg gut gemacht haben und sie jetzt loslassen dürfen. Sie tun es manchmal, kurzzeitig, manchmal auch nicht. Ich scheine kaum bis keine Kontrolle über sie zu haben.
Manchmal kann ich sie im Training gut entspannen und ich erfahre Linderung. Und manchmal ziehen sie sich auch zusammen, so dass ich nach dem Training mehr Schmerzen habe als zuvor. Und mit der besseren Beweglichkeit ist es dann natürich auch dahin.

Frage 1: Wie kann ich die fleissigen Muskeln dazubringen loszulassen? Kann ich sie, die Musklen, vielleich irgendwie überlisten? Soll/darf/muss ich einfach mehr Geduld haben? (Ja, ich weiss, das ist so ganz und gar nicht meine Stärke)

Dann... noch ein Prolem: Nach meinem Empfinden sind die Beinmuskeln im linken Bein zu schwach, durch das Schonen. Das äussert sich beim Gehen und vorallem beim Treppen steigen, ich kann mich mit dem Bein nicht die Treppe hochstossen. Es knickt ein, zittern, schmerzt, als wären da keine Muskeln vorhanden. Körper gezielt aufspannen beim Treppen steigen, Hüpfpfannen zusammenziehen, Zwerchfell aufspannen... hab ich ausprobiert. Nützt leider alles nichts.

Frage 2: Kann/soll/muss ich diese Muskeln stärken? Erst stärken und dann geschieht das Loslassen wie von selber? Oder umgekehte Reihenfolge? Oder ist es nur notwenidig die Tiefenmuskulatur zu stärken und die übernehmen diesen Job? Vielleicht mach ich auch etwas falsch (und sie können dies aus meiner Beschreibung rauslesen)?

Ich komme im Moment irgendwie nicht weiter, trotz dem regelmässigen Training und den sehr hilfsbereiten und anteilnehmenden Instruktoren/innen. Diese machen wirklich einen guten Job, es liegt alleine bei mir. Aber ich weiss nicht was ich noch tun kann. Vielleicht haben Sie eine Idee für mich?

Herzliche Grüsse
NiLo
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