Innerer Blick verschoben

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Refunfunjo
Beiträge: 5
Registriert: 28. August 2023, 15:29

Re: Innerer Blick verschoben

Beitrag von Refunfunjo »

Liebe Frau Cantieni,

ganz herzlichen Dank Ihnen für die ausführliche und vor allem prompte Antwort - da bin ich doch sehr langsam mit meinem Antworttempo.

Die Antwort hat mir sehr geholfen, weil die Erläuterung, was alles noch innerhalb der Methode an Potenzial schlummert, viel neues Wissen für mich bereitgehalten hat, mit dem ich erstmal ausführlich arbeiten kann!

Der Hinweis auf den BESSER SEHEN-Baustein hat weiteres Interesse geweckt, da ich (vermutlich durch die intensiven Verspannungen im ganzen Körper) schon seit längerer Zeit Mühe habe, einen ganzen Tag vor dem Bildschirm zu überstehen und mich damit als nicht sonderlich arbeitstauglich empfinde. Daher vielleicht auch das Interesse an den Kursen von Eyebody. Aber so werde ich zunächst das weiter erforschen, was sich mir gerade erst so wunderbar erschlossen und als kompetentes Hilfsmittel zur Seite gesellt hat!

Sonnige Grüße und ein schönes weiteres Wochenende!
Verena
Benita Cantieni
Beiträge: 3148
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Re: Innerer Blick verschoben

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe Verena

Sie beschreiben das sehr bildhaft. Eine spannende Reise haben Sie da begonnen.


Warum, wieso, weshalb – keine Ahnung. 


Es ist für mich plausibel, dass Ihre Verschiebung der Selbstwahrnehmung mit der Operation als 5-jähriges Kind zu tun hat, da ihren Anfang nahm …

Dominanzen in der Selbstwahrnehmung haben alle Menschen. Da spielt die „Händigkeit“ eine Rolle, die Dominanzen im Gehirn sind beteiligt. Es gibt die Theorie, das linke Auge verkörpere die Mutter mit all den gemeinsamen Themen (bei mir traf das zu, Betonung auf traf), das rechte Auge sei das „Vaterauge“. Stramm vereinfacht, gell.



Die Mitte finden, Körper und Geist zentrieren – dafür bietet Ihnen meine Methode die besten Werkzeuge, die es gibt. Ich zähle auf, was mir dazu einfällt. Was Sie nicht verstehen, besprechen Sie bitte mit Ihrer CANTIENICA® Körper in Evolution-Trainerin für Detailbeschreibungen. „Führung durch Berührung“ kann Wunder wirken …



Längsbänder zum Energiezylinder vermählen und diesen Zylinder einmitten. Durch Vorstellung, Sie wissen: Der Körper folgt der Vorstellung – in die Fehlhaltung oder eben in die Guthaltung.


Viel viel bis sehr viel Rotationsarbeit mit Brustwirbelsäule und Axis/Atlas. (Immer nach rechts anfangen, nach rechts aufhören, dazwischen symmetrisch arbeiten.)
Quadranten in Axis, Atlas, Formaten Magnum machen, die Quadranten drehen.

Psoas- und Sternocleidomastoideus-Muskeln über Kreuz aktivieren.


Schädelquadranten und Schädel„sonnen“, als Steigerung zu den Kopfdiagonalen, die Sie aus FF kennen; diese Sonnen gegenläufig drehen.

Zungenübungen an der Schädelmitte, Lippenbändchen, Gaumensegel.


Das Halszäpfchen in Bewegung setzen, Achterfiguren zeichnen.


Augenhöhlen entweder auch achtern lassen, bis Sie nicht mehr wissen welche AH wohin gehört, oder die AH austauschen, die linke AH zur rechten machen.
Dito mit den Augäpfeln. 


Augäpfel über Kreuz durch die Ohren dehnen.


Die zwei Lippenpaare einsetzen und diagonal „dehnen“.


Die 4-Augen-Dehnung ist fantastisch zum Einmitten.

Überhaupt empfehle ich Ihnen den Workshop BESSER SEHEN. Die Überkreuzarbeit ist da sehr intensiv, und die filigrane Arbeit im Auge wirkt hochgradig ausgleichend auf Körper, Hirn, Geist und Seele.

 Sie können im Studiofinder BESSER SEHEN anklicken und erhalten die Liste der Lizenzpartner/innen, die den Kurs anbieten: https://cantienica.com/studiofinder

Ich erscheine da leider nicht, meinen Workshop finden Sie unter https://cantienica.com/studiozuerich/#workshops

Zu Ihrer letzten Frage: Wenn Ihnen CANTIENICA® Körper in Evolution so gut gefällt, bleiben Sie doch dabei und nutzen Sie das ganze Potential. Ich kann mir vorstellen, dass Ihnen auch mein Skoliose-Workshop ein Gefühl für Mitte vermitteln kann. Wir „Skolios“ haben die Eigenwahrnehmung ja in alle Richtungen verstreut.



Peter Grunwald arbeitet ganz anders als ich. Lesen Sie sein Buch, dann wissen Sie, ob das etwas für Sie ist. Ich finde Peter Grunwald und seine Arbeit toll, als Kursleiter ist er ein Ereignis. Meine Empfehlung hat Menschen zu ihm gebracht, die auch begeistert waren, andere sind mir fast böse, dass ich ihnen etwas empfahl, das so anders ist als meine praktische Arbeit an der Hardware, an der Biomechanik.



Caroline Ebert https://www.augenschule-eyeland.de/meine-cds.html fasst in ihren Büchern die Übungen aus der Alexander Technik, aus der auch Peter kommt und in deren Tradition er arbeitet, kompakt zusammen.



Die Iridiologin | Psychologin | Seminarleiterin Rita Fasel arbeitet noch einmal ganz anders und kann Ihnen Ihre Augen durch die Seelenbrille öffnen. 
Sie verkörpert auch als Mensch, was sie lehrt, in liebender, zugewandter Empathie. https://www.ritafasel.ch/



Weiterhin viel Glück und Freude auf Ihrer Selbstentdeckungsreise, BC
Refunfunjo
Beiträge: 5
Registriert: 28. August 2023, 15:29

Innerer Blick verschoben

Beitrag von Refunfunjo »

Liebe Frau Cantieni,

zuerst möchte ich mich von Herzen bei Ihnen und Ihrer wunderbaren Intuition bedanken! Ich konnte mich durch Cantienica innerhalb von 4 Monaten schon von einer reinen Körperbaustelle hin zu einem Verbundenheitsgefühl mit meinem (schon viel weniger schmerzhaften und zusammengezogenen) Körper entwickeln und bin sehr zuversichtlich, dass noch ganz viele interessante Entdeckungen vor mir liegen.
Unter anderem habe ich es innerhalb von 3 Monaten geschafft, eine chronische Analfissur zur Abheilung zu bringen - einzig und allein durch die richtige Aufspannung und den Aha-Effekt, dass ich vorher quasi permanent meinen Po angespannt habe. DANKE!!!

Meine Frage lässt sich nicht leicht in Worte fassen, ich versuche es nach viel Lektüre in diesem wunderbaren Forum dennoch:

Ich habe bereits beim "normalen" Training bei meiner Trainerin in Ansätzen gespürt, was beim Faceforming (mit dem Buch) viel deutlicher wurde: Wenn ich mit geschlossenen Augen versuche, die Anleitungen im Körper zu visualisieren, dann liegt der Ausgangspunkt meiner Visualisierung (ich ringe um Worte: das Zentrum meiner Wahrnehmung, mein inneres Auge, oder irgendeine versuchte Beschreibung der Instanz im Körper, von der aus der Körper im Inneren erfahren werden kann) irgendwo links neben meinem Körper und ich schaue seitlich in meinen Körper herein.

Wenn ich die Längsbänder von unten nach oben straff ziehe, sehe ich meinen Körper dabei von links neben mir und gucke schräg in den Körper hinein. Wenn ich mit der Atmung "Kinn zu Kiefergelenk" aufspanne, dann ist mein innerer Blick irgendwo außen neben dem linken Kiefer und ich nehme meinen Kopf fast um 45 Grad nach rechts gedreht wahr. Ich fühle mich dann, als wäre meine Frontalebene um 45 Grad nach rechts gekippt, so als würde der Blickpunkt nicht geradeaus gucken wollen, sondern die linke Körperseite aussparen wollen.

Dazu passt auch irgendwie, dass meine Verspannungen fast alle auf der linken Seite liegen: Kiefer, Nacken, Schulter, Brustkorb, Hüfte (Beckenschiefstand). Nur mein linkes Auge ist dominanter als das rechte, tut sich aber schwerer damit, zu fokussieren, als das rechte; also auch hier wieder stärker verspannt. Als Kind habe ich auf der rechten Seite geschielt (Auge fiel nach innen, weil der Muskel auf der Außenseite zu lang war) und wurde mit 5 Jahren operiert, sodass sich kein Stereosehvermögen ausbilden konnte.

Nun die eigentliche Frage: Ist Ihnen bekannt, wo sich gemeinhin dieser innere Blickpunkt befindet und kann das Training diesen gewissermaßen neu ausrichten, falls er in meinem Leben und durch Erfahrungen/Erlebnisse quasi verrutscht ist? Ich fühle mich dadurch nicht ganz zentriert und bin neugierig, ob sich daran etwas ändern könnte.
Außerdem interessiert mich Ihre Einschätzung, inwiefern die EyeBody-Methode von Peter Grundwald dabei helfen könnte, meine stark verspannten und schnell überbeanspruchten Augen und diese verschobene innere Blickachse zu kurieren.

Herzliche Grüße
Verena
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