CANTIENICA®-Training gegen Vaginismus

Feedback und konkrete Fragen zum CANTIENICA®-Beckenbodentraining, zum Buch TIGERFEELING, das perfekte Beckenbodentraining für sie und ihn.
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Benita Cantieni
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Re: CANTIENICA®-Training gegen Vaginismus

Beitrag von Benita Cantieni »

Der Jonglierball ist für Sie wahrscheinlich "zu mittig", zu dammnah und damit am Knotenpunkt aller BB-Schichten, eben auch der falschen. Deshalb empfehle ich Ihnen die Flummis.

Inquieta könnte auch mein zweiter Vorname sein. Es muss für mich auch immer alles sofort funktionieren. Und ich behaupte, dass die Ungeduld für die Arbeit mit meiner Methode ein Vorteil sei ...

Pudendus-Kontrolle ist gut. Falls was ist: Nicht entmutigen lassen. Geschädigte Nerven können sich erholen, wenn sie bekommen, was sie brauchen.

Gruss, BC
Inquieta
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Re: CANTIENICA®-Training gegen Vaginismus

Beitrag von Inquieta »

Liebe Frau Cantieni,

ob der Pudendus-Nerv verletzt ist, wird Anfang November geprüft.

Das mit den Flummis unter beiden SBH habe ich noch nicht ausprobiert, aber ich setze mich regelmäßig auf einen Jonglierball und versuche, drumherum Spannung aufzunehmen. Da zuckt auch was. Vielleicht ist es ja der LA.

Ihre Übung "Murmelverstand" mache ich auch regelmäßig. Aber ob ich da den Beckenboden spüre???

Physiotherapeutin 4 geht ganz sanft vor. Erstmals schöpfe ich wieder ein wenig Hoffnung.

Vielen Dank für Ihre Antwort und bitte nicht kribbelig werden! Das bin ich schon genug ;-) (siehe Alias)

Herzliche Grüße

Inquieta
Benita Cantieni
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Re: CANTIENICA®-Training gegen Vaginismus

Beitrag von Benita Cantieni »

Macht mich ganz kribbelig. Schade, sind Sie nicht in der Nähe, lnquieta: Ein ausgebildeter C-Therapeut bringt Sie doch in die gute Position, fasst an Ihre Sitzbeinhöcker oder an die Hüftpfannen, im Sitzen, im Liegen, im Stehen, auf dem Rücken, auf dem Bauch, an der Stange, und gibt die Mikrobewegung vor, bis Ihr Körper sie übernimmt. Ich kann die Bewegung auch zeigen, sichtbar machen, Sie fühlen bei mir – oder eben bei Ihrer C-Instruktorin – und machen es nach. Spiegelneuronen.

Funktioniert immer. Ausnahmslos. Innerhalb von Minuten. (Ausser natürlich bei Menschen, bei denen die entsprechenden Nerven gelähmt oder verletzt sind. – Ah, vielleicht hat das Konen Rausdrücken ja etwas verletzt, das kann schon vorkommen.)

Wie gesagt, macht mich ganz kribbelig. Susanne sucht ihren LA nicht seit Jahren. Sie geht den Weg immer weiter und findet immer neue Feinheiten und Körperwunder heraus, wie alle, die dranbleiben.

Idee: Setzen Sie sich mal auf Flummis. Anfangs auf einem Polster, später auf harter Unterlage. Die Flummis direkt unter die Sitzbeinhöcker und schwups, ziehen sie sich zusammen, die SBH. Auch Murmeln unter den Fersen helfen, die Vernetzung von unten nach oben zu stimulieren.

Und Beckenboden-"Physiotherapeutin" Nr. 1 gehört verklagt. Wenn Physiotherapeutin Nr. 4 auch wieder ein körperschädigendes BB-Training anleitet, wird auch das nichts. CANTIENICA®-Beckenbodentraining leiten ausgebildete CANTIENICA®-Instruktor/innen an. Wer mein Buch liest und es mit ein bisschen Bauchpressen und ein bisschen Strahlanhalten beim Wasserlösen und Vaginalift und so vermischt, richtet Schaden an. 

Nix für ungut und herzlich, BC
Inquieta
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Re: CANTIENICA®-Training gegen Vaginismus

Beitrag von Inquieta »

Liebe Susanne,

noch einmal vielen Dank für´s Mut machen. Vielleicht schaffe ich es nach meinem Urlaub ja einmal, mich für einen Kurs anzumelden.

Liebe Kathrin,

leider bekomme ich das Zitieren nicht hin.

Zu 1. Mischinkontinenz und "alles hält bombenfest" ist in meinen Augen ein
Widerspruch.

Der Befund von Beckenboden-Physiotherapeutin 1 war "schwach, wenig ausdauernd, aber verspannt". War für mich zunächst auch ein Widerspruch. Ziel war dann das Lockerlassen. Übung: Vaginalkonus ohne Hände herausbefördern. An dieser Übung bin ich schier verzweifelt.

Zu 2. "mittels Bauchpresse Gegenstände unten herausbefördern" ist in meinen Augen wirklich unsinnig.

Mithilfe von Physiotherapeut 2 habe ich nach einer einjährigen Übungszeit gelernt, durch Anspannung der Bauchmuskeln "Gegenstände unten herauszufördern". Nicht, dass ich die Bauchpresse üben will, aber ich weiß es nicht besser, wie ich loslassen kann.

Zu den "Stupsübungen" und der "Aufspannung": Immer und immer wieder habe ich alle möglichen Haltungen und Winkel des Rückens (wie Frau Cantieni so schön sagt: millimeterweise) probiert, um etwas beim "Stupsen" zu spüren. Nichts! Ich kann versuchen, alles andere zu entspannen, dann zuckt es nur noch an der Vorderseite des Oberschenkels, nicht aber in der Nähe des Gesäßes.

Nichts wünsche ich mir mehr als eine "entspannte Aufspannung", wenn ich nur wüsste, wie das gehen soll!

Ich finde es schon schlimm genug, durch Vaginismus und Inkontinenz ein "nicht-OK"-Gefühl zu haben. Da ärgert es mich regelrecht, wenn in allen Beckenbodenbüchern die Rede von schnellen Erfolgen (innerhalb weniger Wochen) ist. Wenn ich Susanne richtig verstehe, braucht es zuweilen eine mehrjährige ausdauernde Beschäftigung.

Heute ist nach eineinhalb Jahren Beckenboden-Physiotherapie meine erste Stunde mit Therapeutin 4.

Herzliche Grüße

Inquieta
kafebe
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Re: CANTIENICA®-Training gegen Vaginismus

Beitrag von kafebe »

Liebe Inquieta, 

ich möchte gerne noch zwei Dinge ergänzen, die mir beim Lesen aufgefallen sind:

1. Mischinkontinenz und "alles hält bombenfest" ist in meinen Augen ein Widerspruch. Ich denke, das "bombenfeste" könnte eher eine Notfallreaktion ihres Körpers sein, auf das, was sie tun, denn...

2. "mittels Bauchpresse Gegenstände unten herausbefördern" ist in meinen Augen wirklich unsinnig. So viel Druck nach unten, was soll der Körper denn anderes tun, als auf Teufel komm raus dagegen zu halten? 

Für mich klingt das schon sehr nach zu viel Spannung außen, zu wenig Spannung innen, zu viel Druck nach unten. Da hilft Cantienica definitiv, aber dann muss man sich auch wirklich darauf einlassen, und die eigenen Gewohnheiten in Frage stellen. Bauchpresse üben und herkömmliches Beckenboden anspannen kann schon verhindern, dass die viel subtileren "Stupsübungen" funktionieren. Der Unterschied zwischen anspannen und aufspannen ist nämlich ein sehr grundlegender: man kann entspannt aufgespannt sein, aber eher nicht angespannt aufgespannt - da stimmt dann was nicht. 

Herzliche Grüße

Kathrin
Susanne N.
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Re: CANTIENICA®-Training gegen Vaginismus

Beitrag von Susanne N. »

Hallo Inquieta,
Inquieta hat geschrieben:Ihrer Antwort nach zu schließen und der wiederholten Aussage von Frau Cantieni, dass man eindeutig merke, wann der LA angesprochen werde, gehe ich davon aus, dass ich diesen nicht willentlich an- und entspannen kann.

Noch nicht. Weil Sie noch keine präzise 3D-Vorstellung davon haben und noch nicht spüren, wo genau im Körper die Muskeln, die sich LA nennen, verlaufen. :-) Und es kann gut sein, dass das (wie bei mir, deshalb schreibe ichs) eher Jahre als Monate dauert, bis Sie sich immer sicherer werden, dass Sie an der richtigen Stelle "anfassen". Ein Tipp: Denken und sagen Sie lieber aktivieren als "anspannen/entspannen" im Zusammenhang mit dem LA, denn bei Letzterem verirren Sie sich ruckzuck wieder in die "falsche" Schicht.
Inquieta hat geschrieben:wie mit all den anderen Cantieni-Übungen in Selbsthilfe. Vielleicht bin auch auch nicht gut genug im Fühlen dafür.

Möglich. Dann sollten Sie eine regelmäßige Gruppe besuchen oder sich öfter Privatlektionen gönnen. Der/die Coach kann Ihnen den Weg weisen. Ich bin mit dem Selbststudium auch nicht weitergekommen, obwohl ich glaube, schon damals rein vom Verstand her recht genau verstanden zu haben, was ich tun und lassen soll. Es gibt aber zu viele blinde Flecken in der Wahrnehmung der eigenen Körperhaltung, als dass man das dann gezielt umsetzen könnte. Meiner Erfahrung nach sind jahrelang "falsch" benutzte Muskelstrukturen auch richtig miteinander verbacken und verfilzt, sodass man sie nur in minikleinen Schritten voneinander losbekommt. Darauf muss man sich einlassen.
Inquieta hat geschrieben:
Insofern macht mir die Aussage in "Laufen mit Tigerfeeling" ("Und wie beim Levator Ani wissen ganz viele Menschen nicht mehr, wie das Zwerchfell gut genutzt wird") nicht gerade Mut, es nun eine Etage höher zu versuchen.

Hm, ich finde, das ist genau das Geniale daran: dass Sie mal den Fokus von "Beckenboden" und den "Problemen", die Sie in diesem Bereich haben, wegbekommen. Probieren Sie es doch einfach aus, bevor Sie den Mut sinken lassen. Sie haben ja die Tigerfeeling-Bücher, in jedem davon ist vom Zwerchfell die Rede. Dort wird auch erklärt, wie man das Bewusstsein fürs Zwerchfell wecken kann. Genauso wichtig wie das Wecken ist allerdings das Wachhalten. Bleibt man da nicht dran, geht die Aufmerksamkeit schnell wieder verloren.Also: Ohne Zwerchfell geht nix. :-)

Steter Tropfen höhlt den Stein, stetes Zwerchfellbeatmen hebt und dehnt das Zwerchfell auch dauerhafter. Atemreisen fürs Zwerchfell sind in den Büchern beschrieben, auswendig weiß ich jetzt nicht, wo. Ich kann inzwischen beim Einatmen meinen Brustkorb richtig schön weit und breit machen. Das habe ich jahrelang nicht geschafft und manchmal fast nicht mehr geglaubt, dass es mir möglich sein wird.

Ich besuche aber auch seit nunmehr 7 Jahren regelmäßig das Training und experimentiere in meinem Alltag täglich damit herum. Auch bei mir ist noch nicht alles perfekt aufeinander abgestimmt. Aber es wird immer besser.

Also: Vielleicht mal einen Kurs besuchen und die Selbsthilfe nebenher natürlich weiter betreiben?

Alles Gute

Susanne
Inquieta
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Re: CANTIENICA®-Training gegen Vaginismus

Beitrag von Inquieta »

Liebe Susanne,

vielen Dank für Ihre Antwort. Es berührt mich, dass Sie mir viel Erfolg wünschen, bin ich doch nach monatelanger Beschäftigung mit diesen Dingen sehr entmutigt.

Ihrer Antwort nach zu schließen und der wiederholten Aussage von Frau Cantieni, dass man eindeutig merke, wann der LA angesprochen werde, gehe ich davon aus, dass ich diesen nicht willentlich an- und entspannen kann. Jedenfalls hatte ich trotz monatelanger wirklich regelmäßiger Versuche noch kein diesbezügliches Aha-Erlebnis, wie mit all den anderen Cantieni-Übungen in Selbsthilfe. Vielleicht bin auch auch nicht gut genug im Fühlen dafür.

Insofern macht mir die Aussage in "Laufen mit Tigerfeeling" ("Und wie beim Levator Ani wissen ganz viele Menschen nicht mehr, wie das Zwerchfell gut genutzt wird") nicht gerade Mut, es nun eine Etage höher zu versuchen. Die Zwerchfellabstraktionen verstehe ich leider noch viel weniger als die Beckenbodenbilder. Können Sie mir eine "Weckübung" nennen oder einen Verweis auf eine konkrete Übung aus einem (welchen?) Tigerfeeling-Buch, die möglich ist, in Selbsthilfe zu erlernen?

Liebe Grüße

Inquieta
Susanne N.
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Re: CANTIENICA®-Training gegen Vaginismus

Beitrag von Susanne N. »

Hallo Inquieta,

Inquieta hat geschrieben: Ob ich den Levator ani schon gefunden habe, kann ich leider nicht empfinden. All diese "Stups"-Übungen sagen mir leider gar nichts. Ich kann den Beckenboden anspannen bzw. die Sitzhöcker leicht nach hinten ins Hohlkreuz ziehen, aber in dem Moment, wo ich den Rücken lang machen soll (sowohl im Liegen als auch im Sitzen), verschwindet sofort die Spannung. Eine Verbindung zu Bauch- oder Rückenmuskeln stellt sich nicht ein.
   

Aus langjähriger eigener Erfahrung weiß ich, dass man zum Bewegen der Sitzbeinhöcker alle möglichen Muskeln "zu Hilfe" nehmen kann. Ein Beweis dafür, dass man den Levator ani (und nur den LA und sonst nix) verwendet, ist es nicht, die SBH bewegen zu können, man kann das leider auch schon leidlich gut mit der mittleren Beckenbodenschicht. Ein guter Cantienica-Coach weiß aber den Unterschied und kann einen darauf hinweisen.

Ihre Beschreibung dessen, was passiert, wenn Sie den Rücken lang machen wollen, kenne ich auch aus eigener Erfahrung. Entweder die Spannung "im Beckenboden" geht weg oder aber man "macht unten zu". Mit der mittleren und äußeren Schicht, deren Anspannung just verhindert, dass der LA voll und ganz die Regie übernehmen kann.

Aus eigener Erfahrung rate ich Ihnen, sich beim Versuch, die Muskeln des Torsos miteinander zu vernetzen, einmal stärker um die nächsthöhere Etage Zwerchfell/Brustkorb zu kümmern und den ganzen Beckenbereich zwar nicht komplett fahren zu lassen (das widerspräche der Methode, die immer alles miteinbezieht), aber doch fürs Erste ein bisschen "peripherer" wahrzunehmen. Warum? Sie verstehen so mit der Zeit, dass es nicht nur um das Becken geht und geben der eigenen Vorstellung von Ihrem Körperschema "mehr Länge" (indem Sie sich beibringen, gleichzeitig auf zwei verschiedenen Körperetagen zu agieren). Dann werden Sie irgendwann auch die gesamten Muskelverbindungen spüren, die zwischen den beiden Etagen vorhanden sind und sie so wunderbar miteinander verbinden.

Die Fokusverschiebung aufs Zwerchfell hat mir selbst ein paar Schlüssel geliefert, mit denen ich inzwischen ein paar verschlossene Türen rund um die Beckenstatik geöffnet habe. Rücken lang machen und die Spannung im LA halten - das geht zusammen, versprochen! Wenn die schlechten Muster sehr hartnäckig (da vielleicht schon ein Leben lang vorhanden) sind, hat man zuweilen den Eindruck, es ist doch nicht zu machen. Ist es aber.

Tolle "Zwerchfell-Weckungen" und Übungen, mit denen Sie das Zwischenstockwerk dazu bekommen, nicht immer wieder erneut in sich zusammenzufallen (und damit der unteren Etage - Becken/LA - die gesamte Arbeit aufzubürden, für die sie nicht gemacht ist), gibt es in den Tigerfeeling-Büchern.

Ein bissel Geduld und Hartnäckigkeit braucht es, stattgegeben. Und eine lebenslange Achtsamkeit auch, aber das weiß man als Cantienicanerin und schätzt es irgendwann auch sehr.

Viel Erfolg!

Susanne
Inquieta
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Re: CANTIENICA®-Training gegen Vaginismus

Beitrag von Inquieta »

Liebe Giulia,

gern möchte ich Dir mitteilen, dass ich an einem ähnlichen Punkt wie Du bin und Deine Schilderungen sehr gut verstehe.

Seit 16 Monaten versuche ich mehr oder weniger intensiv, in Selbsthilfe mit dem Amherd-Buch "Wenn die Liebe schmerzt", den Amielle-Dilatoren, einem Dildo und einem Vibrator meinen mehr als 18 Jahre anhaltenden Vaginismus loszuwerden. Mehr als 1 Jahr habe ich dazu gebraucht, einen in die Scheide eingeführten Gegenstand, z.B. ein Vginalkonus (mit Bauchpresse) wieder herauszubefördern. Irgendeine Muskulatur hält alles bombenfest und lässt sich nicht willentlich entspannen.

Ende Mai habe ich mir Botox in die M. pubovaginalis spritzen lassen, in der Hoffnung auf Entspannung. Evtl. war die Dosis zu gering, jedenfalls merk(t)e ich kaum einen Unterschied.

Parallel dazu mache ich Physiotherapie wegen Mischinkontinenz und habe mir alle möglichen Beckenboden-Ratgeber besorgt, u.a. die Tigerfeeling-Bücher von Frau Cantieni. Ich empfinde die Spannung an meinem Scheideneingang nicht als "Krampf", finde diese Formulierung im Buch auch als unglücklich, suche aber immer noch nach einer Möglichkeit, diese Spannung, die vermutlich unbewusst immer da ist, zu lösen.

Ob ich den Levator ani schon gefunden habe, kann ich leider nicht empfinden. All diese "Stups"-Übungen sagen mir leider gar nichts. Ich kann den Beckenboden anspannen bzw. die Sitzhöcker leicht nach hinten ins Hohlkreuz ziehen, aber in dem Moment, wo ich den Rücken lang machen soll (sowohl im Liegen als auch im Sitzen), verschwindet sofort die Spannung. Eine Verbindung zu Bauch- oder Rückenmuskeln stellt sich nicht ein.

Im Moment bin ich ziemlich ratlos und tendiere dazu, den Zustand hinzunehmen. Die Empfehlung meiner Therapeuten lautet: Sexual- oder Psychotherapie.

Liebe Grüße

Inquieta
Benita Cantieni
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Re: CANTIENICA®-Training gegen Vaginismus

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe Giulia

Danke für die Präzisierung. Gewohnheiten zu verändern, ist eine lebenslange Herausforderung. In Körperhaltung und Bewegung sind sie besonders hartnäckig, weil sie am Anfang eigentlich fast immer positiv waren, einen Vorteil oder Vorteile boten.

Die Wahrnehmung ist der erste Schritt zum Erfolg. Die Spannung in den Schliessmuskeln wahrnehmen und loslassen. Liebevoll. Immer und immer wieder. (Auch ich falle hin und wieder und immer noch in alte Muster.)

Ich muss trotzdem hartnäckig sein: Eigentlich verirrt man sich nur in die Schliessmuskeln, wenn der Beckenstand nicht stimmt. Sobald sich die Knochen aufreihen wie eine perfekt geknüpfte Perlenkette, wollen die Schliessmuskeln nicht mehr mitreden, weil der Levator Ani und das Zwerchfell und die Psoasse und die Multifidi und die Thoraxmuskeln und die schrägen Bauchmuskeln so perfekt vernetzt miteinander und ineinander arbeiten, dass die "Öffnungsmuskeln" gerne Ruhe geben.

Weil es manchmal nützlich ist, das Gleiche in anderen Worten zu lesen, zu hören, zu sagen: Diese Replik auf einen die CANTIENICA®-Methode verunglimpfenden Blog in Wordpress https://birthtimedoula.wordpress.com/20 ... kontinent/ schrieb ich gestern auf Facebook. Es geht zwar um Inkontinenz, nicht um Vaginismus, doch ist das zur Selbstheilung führende "Knochenprinzip" identisch.

Herzlich, BC

"Interessant. Danke. Wobei Cantienica in der Überschrift eine Frechheit ist und von Ignoranz und Unwissen zeugt. (Cantienica in einen Topf werfen mit Kegelübungen ist nachgerade böswillig.) Denn wir machen ja seit über 20 Jahren genau das, was Katy Bowman nun entdeckt hat: Wir richten die Knochen aus. Durch die perfekte Auf- und Ausrichtung des Beckens öffnen sich die Beckenschaufeln, werden weiter, der untere Beckenring kommt zusammen. Der Organheber (Levator Ani) ist aufgespannt und kann seine Aufgaben erfüllen.

Die Sitzbeinhöcker oder Hüftpfannen werden am Anfang "gebraucht", um den LA aufzuspüren, um ein Knochenbewusstsein zu entwickeln. Wer die Sitzbeinhöcker gleichzeitig und gewohnheitsmässig irgendwie zusammenpresst, hat das CANTIENICA®-Training nicht verstanden: Wir mobilisieren die Beckenseiten in der Längsrichtung. Das schafft Raum in den Hüftgelenken, in den Kreuzbeingelenken und ermöglicht den leichten Kreuzgang – zusammen mit der Beweglichkeit der Brustwirbelsäule und der Kopfgelenke. Ausserdem wird in der CANTIENICA®-Methode das Zwerchfell als Zwischenstockwerk genau so hoch gewichtet, wie die Beckenbodenmuskulatur. Denn Inkontinenz entsteht sehr, sehr oft im "oberen Stockwerk", also durch schlechte Haltung des Brustkorbes und des oberen Rückens. Wer beim Husten, Lachen, Niesen in die Hose macht, muss lernen, das Zwerchfell aufzuspannen, damit es, das ZF, die Erschütterungen des Lachens, des Hustens, des Niesers auffangen kann. Geschieht dies nicht, donnern die Erschütterungen ungehindert auf die Organe unter dem Zwerchfell – und also auch auf den Beckenboden. Der kann das nicht halten. Das ist nicht seine Aufgabe. Er gibt nach. 



Und so weiter und so fort. Die Wissenschaft meiner Methode füllt viele Lehrbücher. Das CANTIENICA®-Training ist und bleibt das beste, erfolgreichste und nachhaltigste Beckenbodentraining der Welt, weil es eben nicht (niemals, never) die isolierten Beckenbodenmuskeln trainiert, sondern den ganzen Körper, den ganzen Menschen. Alles kommt in die "entspannte Aufspannung", die unser Geburtsrecht ist. Der entspannte aufgespannte Mensch kann übrigens auch gesund sitzen, stehen und gehen, weil alle Knochen, Sehnen, Bänder, Faszien, Muskeln zum Leben erweckt werden und immerdar in der Tiefe pulsieren.



Für Interessierte gibt es die Tigerfeeling-Buchserie: Tigerfeeling – Das perfekte Beckenbodentraining; Tigerfeeling – Das Rückenprogramm; Laufen mit Tigerfeeling; Faceforming mit Tigerfeeling. In Vorbereitung: Powertraining mit Tigerfeeling. Der Organheber ist immer dabei, bei jeder Übung. Damit er im Alltag jede Bewegung filigran begleitet. Immer situationsangepasst, nie verkrampft. 



Ich freue mich, wenn ihr hier mitredet, liebe Cantienicanerinnen und Cantienicaner."
Giulia
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Registriert: 12. August 2016, 21:42

Re: CANTIENICA®-Training gegen Vaginismus

Beitrag von Giulia »

Guten Abend Benita,

vielen Dank, dass du dich meiner Fragen selbst angenommen hast!

Ich habe versucht mich so präzise auszudrücken, wie möglich, aber ich fürchte mir ist es nicht so gut gelungen.


Es ist mir klar, dass >>die Scheide anspannen und den Anus hochziehen<< nicht im Sinne eines Cantienica Trainings sein kann, daher auch die Anführungszeichen bei der Bezeichnung dieser Praxis als "normales Beckenbodentraining", wie es leider auch überall als Rückbildung nach der Schwangerschaft angeboten wird.

Was ich meinte ist, dass ich eine Anspannung in diesem Bereich bei mir wahrnehme, im Alltag und z.T. beim Training, das ist NICHT etwas, was ich willentlich tun möchte oder als Trainingsziel verstehe. Ich kann es einfach nicht verhindern, aber genau das gilt es vermutlich zu lernen.

Mich hatte nur dein Satz hier in einem anderen Forumsbeitrag verunsichert, dass man durch LA-Training die falschen Schichten zur Überwindung des Vaginismus entspannen lernen würde:

>> Wenn Sie die innerste Schicht, den Levator Ani, isoliert und gezielt
trainieren, lernen Sie just, die "falschen" Schichten zu entspannen.<< in Kombination mit der Aufforderung sich unbedingt einen Trainer zu suchen.

Daher musste ich noch mal so nachfragen.

Dein Punkt fünf hilft mir sehr weiter: Es ist in KEINEM Fall im
C-Training gewünscht, die äußeren BB-Schichten mit anzuspannen! Das
heißt, ich kann das Beckenbodentraining absolvieren und werde mich
nebenbei darauf konzentrieren, dass ich den äußeren Bereich vielleicht
immer häufiger mal entspannt lassen kann.


Und es freut mich sehr, dass du so Positives von anderen Betroffenen berichten kannst!

Nochmals vielen Dank für deine schnelle Antwort. Vielleicht schafft dieser Dialog auch für einige andere "Suchende" noch mal mehr Klarheit. Auf jeden Fall gibst du wirklich Hoffnung, dass Cantienica auch hier hilft und es endlich gut werden kann. Danke.


Viele Grüße

Giulia
Import
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Re: CANTIENICA®-Training gegen Vaginismus

Beitrag von Import »

Liebe Giulia

1
Es steht nirgends, dass sich Vaginismus wie ein Wadenkrampf anfühle. Jeder Muskel am Körper krampft anders.
2
Wenn Sie "die Scheide" anspannen und den Anus hochziehen, haben Sie das CANTIENICA®-Training noch nicht mal im Ansatz verstanden. Zurück auf Feld eins. Die Scheide ist kein Muskel. Es liegen wenige Muskelfasern am Scheideneingang um die Vagina herum. Wer diese Muskelfasern übertrainiert, "erstickt" sich sozusagen die Vagina und provoziert – Vaginismus. Bei Yoga-Instruktorinnen ist das Phänomen ziemlich verbreitet und kommt von falsch verstandenem Training. (Steht ausführlich im Buch.)
3
Weshalb und wie der Levator Ani der eigentliche Beckenboden ist, weshalb und wie die Schwellschliesskörper entspannt werden müssen, das steht alles lang und breit im Buch. Lesen Sie bitte die Einleitung noch mal sorgfältig und vor allem unvoreingenommen durch. Ich habe gerade mit einer Vaginismus-Betroffenen gearbeitet, die felsenfest überzeugt war, alles richtig zu machen. Sie kam in eine Privatlektion, und wir stellten fest, dass sie das Becken kippte, die Gesässmuskeln anspannte, die Leisten festhielt und eben die Sphincter (Schliessmuskeln) bewusst und krampfhaft anspannte, inklusive Harnröhrensphincter, weil sie das irgendwann einmal so gelernt hatte. Und auf all das Verkehrte, Schädliche, pflanzte sie einfach noch eine eigenwillige Interpretation der CANTIENICA®-Vivatomie obendrauf, die natürlich nichts nützen konnte, weil schon alles verkrampft und verspannt war. Wir erarbeiteten gemeinsam subtile Körpermeditationen und Entspannungsübungen, und sie berichtete mir gestern, dass sie schmerzfrei GV geniessen konnte. 
4
Alle CANTIENICA®-Übungen wollen den entspannt eingesetzten, lang gedehnten LA und die nur natürlich "schliessenden" Schwellschliesskörper. Jede einzelne Übung macht das, wenn sie richtig verstanden wird und sorgfältig umgesetzt. Haben Sie den Fragebogen vor Kursbeginn ausgefüllt? Dann weiss Ihre Instruktorin doch Bescheid, und kann während den Lektionen auf Sie eingehen, ohne den Vaginismus zu benennen. Das machen wir mit allen Klient/innen.
5
Tut mir leid, ich kann Ihnen von Weitem nicht sagen, was Sie im Training anders machen müssen. Was ich sagen kann: Wenn Sie mich fragen, ob es in der C-Methode vielleicht doch gewollt sei, die äusseren und die mittleren BB-Schichten anzuspannen, so kann ich ganz klar sagen: Nein, nein, nein. Noch mal: Falsch verstandenes und falsch umgesetztes Beckenbodentraining durch Anspannen der Schliessmuskeln VERURSACHT Ihren Vaginismus.
6
Solange Sie herkömmliches Beckenbodentraining mit dem CANTIENICA®-Training mischen, kreieren Sie Kakophonie für Ihren Körper. Er macht, was Sie ihm antrainieren. Nichts anderes. Vaginismus ist keine Krankheit, sondern "nur" ein (unangenehmer, schmerzhafter, leidiger) Krampf.

Alles Gute, BC
Import
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Re: CANTIENICA®-Training gegen Vaginismus

Beitrag von Import »

Hallo Chiara,
danke für Ihre schnelle Antwort!

Tiegerfeeling Beckenbodentraining, war mein erstes Buch der Reihe, durch dieses bin ich überhaupt erst auf die Idee gekommen zu einem Cantienica-Kurs zu gehen, weil die Kurse zum Vaginismus, sehr rar gesäht sind.
Im Buch hat mich die Beschreibung als echten "Krampf" etwas gestört, denn auch wenn die Übersetzung von Vaginismus überall als "Scheidenkrampf" angegeben wird, wird es wohl von nur sehr wenigen Frauen als das Wahrgenommen, was man z.B. aus der Wade kennt. Es ist eher ein permanentes Engegefühl, Druck und Brennen beim jedewedem Einführen, also nichts "dynamisches". Aber da es sich Nichtbetroffene nicht wirklich vorstellen können, ist dieses Missverständnis nur verständlich.

Trainig mit Dildos bzw. im medizinischen Sinn "Dilatoren" genannt, war mit parallelem Pulsieren mit den Sitzbeinhöckern, das, was ich bisher gemacht habe. Das hilft auch, nur hatte es bei mir keinen langfristigen Erfolg, denn ich vermute, dass die Verspannung dort etwas mit meiner Alltagshaltung zu tun hat. Aber es ist echt kein Zustand, jedesmal vor dem Sex erstmal Entspannungsübungen und Dilatortraining zu machen.

Im Forum schreibt Frau Cantieni, nach der Aufforderung sich einen Trainer zu suchen:
>>Der Krampfreflex kommt aus der äusseren und der mittleren Schicht. Wenn Sie die innerste Schicht, den Levator Ani, isoliert und gezielt trainieren, lernen Sie just, die "falschen" Schichten zu entspannen. Und dann hat es sich mit dem schmerzhaften, unangenehmen Vaginismus. <<

Der mittlere Satz ist etwas missverständlich. Will sie sagen, dass wenn man den LA trainiert, man nur lernt, den zu entspannen, was die falsche Stelle wäre und man im Training doch unbedingt speziell drauf eingehen müsste. Oder soll es bedeuten, wenn man den LA trainiert und diesen stärkt, lernt man auch, die mittlere und äußere Schicht zu entspannen und alles wird gut?

Meine Erfahrung aus dem Alltag und den ersten Trainingseinheiten ist, dass ich bei sehr vielen Gelegenheiten und Übungen die Scheide immer mit anspanne (das was man beim "normalen" Beckenbodentraining immer machen soll: Scheide und After nach innen hochziehen). Im Alltag kann ich, wenn ich es bemerke, versuchen loszulassen. Aber die Frage ist, ist das im Cantienica-Training vl sogar gewollt, dass auch dieser äußere Teil des Beckenbodens mitarbeitet? oder soll ich versuchen, die Übungen von den äußeren Schichten zu entkoppeln und quasi außen entspannen, innen trainieren?
Da die meisten Frauen dieses Problem nicht haben, ebenso wie auch unsere Instruktorin, sind solche Dinge schwierig zu besprechen. Aber es ist denke ich essentiell, wenn das Training erfolgreich sein soll.
Vielleicht könnten Sie dies ggf. auch intern noch einmal diskutieren, vielleicht hat jemand schon einen Vaginismus-Fall betreut?


Eins kann ich aber auf jeden Fall schon sagen, von der verbesserten Haltung profitiere ich jetzt schon, auch wenn mein erstes Ziel ein anderes war. Aber das Thema - Schmerzen beim Sex - muss endlich ein Ende haben. Ich bin für jede Hilfe dankbar.

Viele Grüße
Giulia
Import
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Re: CANTIENICA®-Training gegen Vaginismus

Beitrag von Import »

Liebe Giulia

Das Thema Vaginismus wird im Buch "Tigerfeeling - Das perfekte Beckenbodentraining für sie und ihn" - unter vielem anderem - behandelt. Daher möchte ich Ihnen dieses Buch ans Herzlegen.

Zusätzlich geben wir Ihnen noch folgendes mit auf Ihren Weg:
Die Schwierigkeit ist, das Krampfmuster loszulassen, die Vagina vollkommen zu entspannen, und eben auf den Levator Ani zu vertrauen. Es gibt nicht "die" Übung dagegen. Jeder muss selber herausfinden, welche Übungen gezielt helfen. Massagen können helfen. Auch ein Dildo kann benutzt werden, um das Entspannen zu trainieren.

Herzliche Grüsse und alles Gute
Chiara
Import
Beiträge: 607
Registriert: 15. Februar 2011, 23:23

CANTIENICA®-Training gegen Vaginismus

Beitrag von Import »

Hallo Cantienica-Trainerteam

Ich habe gerade mit dem Training in Deutschland begonnen, mit dem primären Ziel meinen Vaginismus loszuwerden. Da ich mich schon selbst seit einigen Jahren mit Beckenbodentraining beschäftigt habe (auf Basis des Buches "Wenn die Liebe schmerzt" von Claudia Amherd, der in vielen Punkten Cantienica Beckenboden-Übungen ähnelt), bin ich überzeugt, dass der Cantienica-Ansatz helfen kann. Allerdings ist natürlich das Gruppentraining nicht auf diese Thematik zugeschnitten und die Trainerin hat auch noch keine Erfahrung mit diesem Problembild. Daher meine Fragen:

1. Was ist Vaginismus, also die Enge der Scheide, die den Geschlechtsverkehr so sehr erschwert, in Ihrem Verständnis der körperlichen Zusammenhänge verschiedener Muskeln?

2. Worauf muss ich beim Training achten?

3. Welche Übungen kann ich neben den Cantienica Beckenbodenübungen zusätzlich machen, um dieses leidige Thema endgültig zu überwinden? Ich bin für jede Unterstützung dankbar.

Viele Grüße Giulia
Antworten